NEDRY – Condors


Freud’scher Verleser durchaus nicht ganz unbegründet.



Wer bei NEDRY erstmal Nerdy liest, liegt gar nicht so falsch. Ein wenig verspult und absonderlich klingt das schon, was aus den Boxen schallt: irgendwo zwischen Electronica, Dubstep und verzerrten Gitarren hat das Trio aus London seine Condors landen lassen.

Während die Instrumente wie Windböen, Wolkenwände und aufleuchtende Blitze durch die acht Tracks zucken, segelt über all dem – in fast schon entrückt wirkender Sanftheit – die Stimme von Sängerin Ayu Okakita. Nur an manchen Stellen, beispielsweise bei ‚Squid Cat Battle‘, scheint auch sie sich mitreißen zu lassen, verfällt in panische Sphären und taumelt im Sturzflug, so dass im darauf folgenden ‚Scattered‘ erstmal ohne sie ausgekommen werden muss, stattdessen mächtige Gitarrenriffs das Steuer übernehmen.

Wie gesagt – ziemlich nerdy, was NEDRY da auf ihr Debüt gequetscht haben. Geradlinige Melodien sucht man hier meist vergeblich, zumindest was den instrumentalen Teil der Platte betrifft. Stört man sich daran nicht oder mag es sogar noch richtig gern, akustisch ein ums andere Mal „ausgebremst“ zu werden, dann wird man vermutlich richtig viel Spaß mit den Dreien haben.

NEDRY
Condors
(Monotreme / Cargo Records)
VÖ: 12.02.2010

http://www.nedrymakesmusic.com
http://www.myspace.com/nedrymakesmusic

Autor: [EMAIL=verena.gistl@popmonitor.de?Subject=Kontakt von der Website]Verena Gistl[/EMAIL]

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