OK KID – Grundlos

Der aufgebrühte Kaffee ist inzwischen kalt. Nach dem Wir rückt das Ich in den Vordergrund und blickt auf alles das war, ist und kommt. Einmal durch die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – dies ist die Reise, auf die uns OK KID mit ihrer neuen EP Grundlos mitnehmen.

Seitdem die Band vor knapp einem Jahr ihr Debüt veröffentlicht hat, ist ihr Name fester Bestandteil der Hip-Hop-Szene und nicht mehr von den großen Line-Ups wegzudenken. Mit der neuen EP knüpfen die drei Jungs an ihren Vorgänger an: Grundlos schafft musikalisch wie thematisch die Verbindung zu OK KID, ohne dabei einfache Reproduktionen vorzunehmen. Mit Track 14 bis 18 werden Stories samt ihren Vorgeschichten und in stringenter Dramaturgie zu Ende erzählt.

Der Spielplan beginnt mit dem Track „Borderline“, der an „Mehr und Mehr“ anknüpft und dessen monotones Arrangement den ausgedrückten Zustand der Entschleunigung geschickt widerspiegelt. „Februar (Kaffe warm 2)“ sticht als emotionalster aller Songs hervor und enthält einen minimalistischen Beat, der sich erst ab der Mitte von Zurückhaltung löst, Depression und Hoffnung unterstreicht und damit Gänsehaut auslöst. „Unterwasserliebe“ leitet mit Dancefloor-Beat vom Ruhepol in Aufbruchsstimmung über, die in „Grundlos“ ihren Höhepunkt findet. Der Publikums-Liebling bei den Live-Shows lässt los, reißt mit und fasst die gesammelte Energie in einem Song zusammen. Ein runder Abschluss gelingt mit dem geerdeten und zuversichtlichen „Zuerst war da ein Beat“.

Was nach dem Eintauchen in die Gefühlswelt der Protagonisten von Grundlos bleibt, ist die Selbstreflexion und der Applaus für ein durchdachtes Werk, das trotz textlicher Komplexität niemals schwerfällig wird.

OK KID
Grundlos EP
(Four Music / Sony Music)
VÖ: 06.06.2014

www.okkidmusik.com

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