Back in Rock – zumindest ein wenig.
PEARL JAM lassen von Beginn an keine Zweifel aufkommen, wie man ihr mittlerweile neuntes Studioalbum in Erinnerung behalten möge. Nach dem eher farblosen selbstbetitelten 2006er Werk darf man auf Backspacer wieder zünftig die Rockersau rauslassen.
Das gelingt anfangs auch wunderbar: „Gonna See My Friend“, „Got Some“ und „The Fixer“ setzen auf Vedders kratziges Organ, zackige Riffs und sparen sich störende Haken im Songwriting.
Wie gut Backspacer geworden wäre, wenn man diesen Pfad weitergegangen wäre, wird man nie erfahren, denn Nummer 4, „Johnny Guitar“, legt zwar genauso aggressiv los, findet aber kein rechtes Ziel und wird schließlich auch noch (oh Graus) ausgeblendet. Ähnlich wirkt „Unthought Known“, zum Glück aber mit vernünftigem Ende gesegnet.
„Just Breathe“ wäre selbst für Vedders akustisch gehaltenen Into The Wild-Soundtrack vermutlich einen Tick zu kitschig gewesen. Und „Amongst The Waves“ ist zwar die raumgreifende Stadionballade des Albums, aber schlichtweg zu gewöhnlich.
Zwei der vier letzten Songs können dann noch richtig überzeugen: Das ungestüm stampfende „Supersonic“, weil es den Faden vom Anfang wieder aufgreift (wenngleich man sich das Halftime-Solo hätte sparen können), und das abschließende „The End“, das deutlich ergreifender als „Just Breathe“ die leisen Töne pflegt.
PEARL JAM
Backspacer
(Monkeywrench/ Universal)
VÖ: 18.09.2009
www.pearljam.com
www.myspace.com/tenclub
Autor: [EMAIL=sebastian.frindte@popmonitor.de?Subject=Kontakt von der Website]Sebastian Frindte[/EMAIL]