PHARRELL WILLIAMS – G I R L


Überflieger light.



Da ist es wieder: Das neue musikalische Wunderkind. Zusammen mit Daft Punk und Robin Thicke hat sich PHARRELL WILLIAMS 2013 erst warmgespielt. Jetzt legt er sein Solo-Album G I R L nach, das neben dem Smash-Hit ‚Happy‘ auch noch anderes Interessantes, Melodisches und überraschende Kollaborationen bereithält. So viel sei aber schon einmal verraten: Auf G I R L ist nicht alles „Happy“ oder „Get Lucky“.

Pharrell Williams gab es natürlich schon vor 2013, unter anderem als Teil des Hip-Hop-Songwriterduos The Neptunes, Mitglied der Hip-Hop-Rock-Band N.E.R.D. und als vom Billboard Magazine ausgezeichneten „Produzenten des Jahrzehnts“. Aber so richtig auf dem Radar aufgetaucht ist er erst letztes Jahr mit zwei äußerst erfolgreichen Kollaborationen: Erst verdingte er sich als Mitschreiber und Sänger bei Robin Thickes Skandal-/Sommer-Hit „Blurred Lines“, dann machte er mit seiner Teilhabe an Daft Punks Platin-Album Random Access Memories von sich reden. Nach 2006 ist nun die zweite Solo-Platte G I R L des 40-Jährigen (ja, er ist wirklich schon 40) erschienen.

Die erste Singleauskopplung und Quasi-Selbstläufer ‚Happy‘ – eigentlich dem Soundtrack von „Ich – Einfach unverbesserlich 2“ entnommen – war ja schon Vorbote dessen, was G I R L jetzt nachzulegen versucht. Tapfer verteidigt der Song die Spitze der deutschen Single-Charts und auch das Album klettert in der ersten Woche gleich auf Platz 2.

Da Pharrell sich offensichtlich gerne in künstlerischen Zusammenarbeiten entfaltet, finden sich diese auch auf G I R L. Gemeinsam mit Justin Timberlake ist der R’n’B-Jackson-5-angehauchte Song ‚Brand New‘ entstanden. Alicia Keys unterstützt beim mit Reggae-Rhythmen unterlegten ‚Know Who You Are‘. Und natürlich sind auch Pharrell Williams‘ alte Homies Daft Punk mit von der Partie: Der aktuelle Funky-Stil des französischen House-Duos prägt ‚Gust Of Wind‘.

Eine wirklich positive Überraschung ist die rockigere Kollaboration mit Skandalnudel Miley Cyrus, ‚Come Get It Bae‘. Neben ‚Happy‘ ist das der einzige unter den neun neuen Tracks, der so richtig zum Abtanzen einlädt – aber auch ohne Höhepunkte bleibt. Pharrell Williams bedient sich auf G I R L zahlreicher musikalischer Einflüsse, vom klassichen R’n’B und Funk (‚It Girl‘) über Rock und Elektro hin zu afrikanischen Gesängen (erster Teil von ‚Lost Queen‘).

Auf G I R L stolpert das neue Wunderkind der Musikbranche allerdings – und das war absehbar – über sein eigenes Genie. Mit ‚Happy‘ und ‚Get Lucky‘ hat das Multitalent zwei Jahre in Folge die Überfliegerhits geliefert. Aber kann ein einziges Album nur aus Highlights bestehen? Natürlich nicht. Es kann gut sein und von unglaublichem Potenzial zeugen. Aber G I R L ist leider kein Random Access Memories.

PHARRELL WILLIAMS
G I R L
(Columbia Records)
VÖ: 03.03.2014

http://pharrellwilliams.com

Autor: [EMAIL=kathrin.tschorn@popmonitor.de?Subject=Kontakt von der Website]Kathrin Tschorn[/EMAIL]

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