Zum siebenten Mal donnerndes Chaos, Harmoniegesang und Vier-Minuten-Epen.
Diese Band ist ein Phänomen. Seit zehn Jahren klingt eine Platte wie die andere, und trotzdem schaffen sie es, jedes Mal auf’s neue zu verzücken. Zugegeben, Hot Shit (2003) stand deutlich im Schatten seiner Vorgänger, besonders des fabulösen Featuring „Birds“ (1998), und doch: QUASI sind stets so verspielt, so charmant, so eigen, dass jeder Song ein Erlebnis ist.
When The Going Gets Dark reiht sich nahtlos in dieses Gefüge ein. Der frühere Elliott Smith-Wegbegleiter SAM COOMES und Drummerin JANET WEISS (Sleater-Kinney) spielen so organisch wie selten zuvor, lassen die verzerrten Orgeln wie schon bei Hot Shit im Schrank, und haben die besten Songs seit Jahren im Gepäck. Das geht bei ‚Alice the Goon‘ los, lässt eigentlich keinen Track aus, und ‚Peace and Love‘ sowie ‚Merry X-mas‘ dürften bei Fans zu Instant Classics werden.
Stampfend rumplige Drums, Piano und Gitarre, dazu gewohnt wunderschöne Harmoniegesänge – mehr ist da kaum, und mehr muss es auch nicht sein. Dave Fridmann hat es zudem geschafft, das Chaos zu bändigen, auf den Punkt zu bringen und zu einer kompakten Produktion zu schnüren.
Wer QUASI noch gar nicht kennt, kann mit When The Going Gets Dark beruhigt den Einstieg wagen und sich dann rückwärts durch die Historie kämpfen. Fans haben damit ohnehin eine neue Lieblingsplatte für die kommenden zwei Jahre.
QUASI
When The Going Gets Dark
(Domino/ Rough Trade)
VÖ: 12.05.2006
www.theequasi.com
www.roughtrade.de
Autor: [EMAIL=sebastian.frindte@b-i-b.de?Subject=Kontakt von der Website]Sebastian Frindte [/EMAIL]