Wie tut das gut, das schreiben zu können: RANCID kommen wieder in die Republik! Eine der legendärsten Punkbands und eine Rockkombo, zu der man stehen kann, ohne rot anzulaufen, meldet sich zum Dienst am Moshpit. Auf dem Rücksitz liegt das neue Album Trouble Maker, das vom ersten Hören an die Ohren besetzt.
Die vier Herren bestehen seit 2006 in der selben Besetzung und haben erst vor zwei Jahren ein Quasi-Best-of namens All The Moon Stompers herausgebracht. Cruisten sie für das Komplett-Album-Video zu Honor Is All We Know (2014) noch im Chevy durch San Francisco, sind sie im neuen Video in ihrer Aufnahme-Garage zu sehen, wie sie die neue Platte performen, die noch einen Tick ausgereifter ausfällt – fettere Gitarren inklusive.
Sänger TIM ARMSTRONG hat sich einen schwarzen Rauschebart zugelegt und klingt kaputter denn je, jedoch keineswegs ruhiger. Wie gewohnt, lässt er hin und wieder Kumpel LARS FREDERIKSEN ans Mikro.
Die fast 20 Songs sitzen und fügen erneut den einen oder anderen Classic hinzu, das wunderbar nostalgische „Telegraph Avenue“ etwa. Die Kerle sind bekanntlich „indestructible“ und enttäuschen nie („I Kept a Promise“). Beispielsweise geht „Farewell Lola Blue“ gern als neues „Ruby Soho“ durch.
So unversöhnlich will der Nachwuchs die Punker sehen, die zeigen, dass man vielleicht irgendwann seine Rockhelden sterben sieht („Say Goodbye to Our Heroes“), aber nicht jede Band in höherem Alter vorher zu einem Haufen Witzfiguren mutiert.
Rancid
Trouble Maker
(Hellcat/Indigo)
VÖ: 09.06.2017
Live
23.06.2017 Scheeßel, Hurricane Festival
24.06.2017 Tuttlingen, Southside Festival