RECOVER – This May Be The Year I Disappear

[B]Ansporn war es, Musik für die breite Masse zu kreieren…[/B]

Noise-Rock, Punk-Pop, alternativer Screamo-Emo, man kann es nennen, wie man will und trotzdem entwickeln sich diese Begriffe so langsam zu Schimpfworten. Da haben es Bands, die bisher noch keine Medienaufmerksamkeit erhascht haben wirklich schwer. Und zu diesen Misfits gehören auch RECOVER. Die vier Jungs aus Austin, Texas kennen sich schon seit vorpubertären Zeiten und gründeten vor fünf Jahren ihre Band.

Warum man RECOVERs Musik eine Chance geben soll, erklärt der 22jährige Sänger und Gitarrist DAN KEYS: „We really wanted to make a record that was different and interesting, and not the same as everything that’s going on right now. I know everyone says that, but we really wanted to unite people, no matter what kind of music they’re into.(…)“

Musik für die breite Masse hört sich ja doch schwierig und eigentlich auch experimentell an. In diesem Fall braucht man aber nur eine großes Stück Rock-Affinität und Spaß am Schreigesang mitzubringen, denn letztendlich ist es eine Emo-Platte.
Dennoch ist [I]This May Be The Year I Disappear[/I] poppiger und leichter zu genießen, als der Vorgänger [I]Rodeo and Picasso[/I], da der aktuelle Longplayer hier und da mit einigen technische Spielereien versehen ist.

Nun denn: Was objektiv bei diesem Album hervorsticht, ist der Titel [I]This May Be The Year I Disappear [/I] und die dazu verdeutlichende Cover-Fotografie. Die Frontansicht ziert ein Mädchen, dass per Anhalter mehr oder weniger ins Nirgendwo fahren will. Auf den ersten Blick also ansprechend, mysteriös und eindrucksvoll.

Was RECOVER musikalisch ausmacht? Vielleicht das Zusammenspiel der beiden Sänger, der eine brüllend, der andere besonnen. So überrascht auch der Song ‚Simple‘ erst mit einem poppigen Synthie-Intro, um sogleich mit einem brachialen musikalischen sowie verbalen Ausbruch zu schockieren. Dagegen zielt der Track ‚Crashed‘ auf eine gedämpftere und auch düstere Atmosphäre: „Someones gonna die, gonna die tonight, than the sun comes up, the stars are all a line, soon you will be mine, whether you like it or not.“
Indessen sticht der Opener ‚Night Of The Creeps‘ mit treibenden Gitarren und einem sein Instrument beherrschenden Drummer hervor.
Subjektiv gesehen, haben RECOVER mit ‚Slower‘ den besten Song des Albums geschrieben, nicht nur wegen des Gitarren-Solis. Auch hier führen sie den Wechsel zwischen laut und leise fort: balladenartige Verse und ein hetzender Refrain.

Aus bandinternen Kreisen ist das Gerücht zu vernehmen, dass RECOVER sich anfangs als Greenday-Coverband verstanden. Dieser Fakt avancierte mittlerweile zu einem allseits beliebten Spott-Thema. Aus diesen Schuhen sind RECOVER jedoch längst herausgewachsen, denn [I]This May Be The Year I Disappear [/I] hat seinen ganz eigenen, überzeugenden Stil.

RECOVER
[I]This May Be The Year I Disappear[/I]
(Strummer/ Universal)
VÖ: 25.04.2005

www.killrecover.com
www.strummerrecordings.com
www.universalrecords.com

Autor: [EMAIL=verena.zistler@b-i-b.de?Subject=Kontakt von der Website]Verena Zistler [/EMAIL]

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