Royal Republic | Blackout Problems | 15.12.19 | Berlin

Die Sahneschnitten von ROYAL REPUBLIC aus Malmö lassen es bekanntlich auf der Bühne krachen. Entsprechend ausverkauft war die Columbiahalle am 15. Dezember und das mit einem gut durchmischten Publikum. Gerade der Richtungswechsel hin zu Partyrock (Club Majesty) dürfte dafür gesorgt haben. Die Schweden können sich gerade in der Hauptstadt über eine große Fanbase freuen.

Auch beim Tourabschluss fungierten BLACKOUT PROBLEMS als Vorband. Die Münchner Alternative-Rocker hatten sich ihren eigenen Fanblock mitgebracht. Aufgedreht und selbstbewusst präsentierten sie vor allem Songs ihres aktuellen Albums KAOS (2018), mit dem sie in diesem Jahr schon das Rock am Ring-Festival versorgt hatten.

Mögen schon Royal Republic schwer zwischen Post-Rock’n’Roll, Garage und Disko zu lokalisieren sein, machen es Blackout Problems den Zuhörern auch nicht leicht. Ein Poppunksong wie „Queen“ funktioniert hier, Elektrorock wie „KAOS“ weniger. Die Band verlässt sich zu sehr auf den Gesang von MARIO RADETZKY und auf die Effektgeräte. Mutig: Radetzky badet im Publikum und klettert auf die Balustrade der Ränge. Vor allem aber das Stück „Murderer“, das die Fridays for Future-Bewegung supporten soll, hinterlässt die Zuschauer recht ratlos. Hier will jemand zu viel.

Nach 21 Uhr erklingt irgendwann „You Sexy Thing“ von HOT CHOCOLATE. Die bestangezogenen Herren betreten die Halle. Royal Republic haben ihren aus den Videos bekannten Revue-Dress angelegt und starten natürlich mit „Fireman & Dancer“ voll durch. Ihre zackigen Stücke und Vorliebe für Knalleffekte werden vom Soundsystem ordentlich übertragen. Nun kann’s rundgehen wie auf der Rollerdisco.

Natürlich sind alte Hits wie „Underwear“ und „Make Love Not War“ dabei. Die hochdisziplinierte Band weiss schließlich gut, sich feiern zu lassen. Aber dem aktuellem Album wird natürlich der Vorzug gegeben, das etwa mit „Anna-Leigh“ einen immer mehr wachsenden Diskorocker vorzuweisen hat.

Die Masse singt Songs wie „Baby“ und schwoft mit, so gut es geht. Beste Laune herrscht und lässt sich auch nicht von durchschwitzten Leuten stören, die sich ständig einen Weg hindurch bahnen, um nach vorne zu kommen.

Während PER ANDREASSON sich an den Drums abarbeitet, verschießt Witzbold ADAM GRAHN seine Schmunzler: „After that you can go home to Netflix, where you came from.“ Er rockt kräftig an Seite von HANNES IRENGARD und spielt bei der Zugabe eine nostalgisch getragene Version von „American Dream“. Nach diesem Abgesang wird wieder durchgezogen und Basser JONAS ALMEN darf sich kurz mit „Ace Of Spades“ wie LEMMY (Satan hab ihn selig) fühlen. Die Band bedankt sich lange bei den Fans für die Tour und sorgt für jede Menge aufgehitzte Glücksgefühle. „Oh-whoohooh!“

 

www.royalrepublic.net

www.blackoutproblems.com

Fotos: CW, ME

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