Lindemann – F und M

Na Potzblitz! Da hatte TILL LINDEMANN doch erst dieses Jahr das starke Comeback von RAMMSTEIN zu wuchten, da legt er schon mit seinem Fun-Industrial-Sideproject LINDEMANN nach. Im Duo mit PETER TÄGTGREN (HYPOCRISY, PAIN) war doch Skills In Pills (2015) recht durchwachsen aufgenommen worden.

Nach dem grässlichen HAFTBEFEHL-Feature „Mathematik“, das hier fast verschwiegen wird, wünschte sich die Hörerschaft offenbar mehr Rammstein-haftes. Entsprechend singt Till nur noch auf Deutsch, auch wenn seine Lyrik gelitten hat. Da ist man von seiner Stammband oder Gedichtbänden einfach Besseres gewohnt. Während Tägtgren für „Ich Weiß Es Nicht“ oder „Allesfresser“ wieder ordentlich Eurodance in das Crossover haut, schrammt sich Tills Stimme, wie gewohnt, an Metal-Gitarren.

Am Nähesten kommt der neue Output an Rammstein oder so manche Gothicband heran beim gruseligen „Blut“, bei dem sich der alte Märchenonkel Lindemann dem Hänsel und Gretel-Stoff annimmt, wie er schon im letzten Jahr im dazugehörigen Theaterstück in Hamburg unter Beweis stellte. Er verleiht der pädophilen, kinderfressenden Hexe seine Stimme. Dazu kommt der SM-Akustiksong „Knebel“, der urplötzlich explodiert.

Auch der Tango „Ach So Gern“ oder der Fetisch-Dance „Gummi“ machen Spaß. Das Titelstück „Frau & Mann“ enttäuscht dagegen mit simplem Deutschrock. Insgesamt also noch kein großer Wurf, aber durchaus ein bedeutender Schritt voran.

 

Lindemann
F & M
(Vertigo/Universal)
VÖ: 22.11.19

www.lindemann.band

Live

04.02.20, Hannover, Swiss Life Hall
06.02.20, Köln, E-Werk & Palladium
12.02.20, Offenbach, Stadthalle
14.02.20, Leipzig, Haus Auensee
17.02.20, München, Zenith

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