RUSCONI – Revolution


:: SONIC YOUTH + Jazz = improvisierter Pop – Wer hat’s erfunden? Die Schweizer. Wer genau? RUSCONI ::



Revolutionärer Jazz, natürlich aus der Schweiz und aus drei klassischen Zutaten: Piano (STEFAN RUSCONI, Zürich/Berlin), Kontrabass (FABIAN GISLER, Basel), Drums (CLAUDIO STRÜBY, Zürich) – und nun das Ganze zubereitet mit präparierten Instrumenten, Effektgeräten und Tape-Recorder. Fertig ist das Originalrezept – eigenwillig, virtuos und innovativ: Revolution. RUSCONI sind Vollblut-Musiker, die nicht vor ungeraden Taktarten, überraschendem Rhythmenwechsel und originellen Improvisationssoli Halt machen. Dabei gelingt es ihnen dank Anreicherung mit Groove pur, diese Mixtur auch ungeübten Hörgewohnheiten ansprechend und schmackhaft zu servieren. Eins ist garantiert: Das Tanzfüßchen wird nicht stillhalten können. Wer experimentell und technisch anspruchsvolle Musik gerne auch abseits von Progressive und Zwölftonmusik genießen möchte, wird Revolution lieben.

RUSCONI waren mit ihren Jazz-Interpretationen von SONIC YOUTH-Songs schon von Anbeginn ihres Zusammenspiels mit Pioniergeist im Genre unterwegs. Zwei Beispiele von Live-Aufnahmen solcher Cover, ‘Hits of Sunshine’ und ’Theresa’s sound-world’, finden sich auch am Ende des aktuellen Tonträgers. Ansonsten Modern Jazz in Eigenkomposition vom Feinsten. RUSCONI geben ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie man kreativ und absolut originell mit musikalischer Tradition umgehen kann und zugleich zeitgenössisch vorwärts schreitet. Sie erreichen damit, was jede Musikschaffende sich wünscht: einen eigenen Sound und Stil, der sich nicht vergleichen lässt. Auf dem Weg zum neuen Album haben sich neben der musikalischen Weiterentwicklung und Verfeinerung auch hinter den Kulissen Umbrüche ergeben. So erklärt sich auch der Titel der Platte. Kurzum: Man trennte sich vom Major-Label, um schneller, freier und kompromissloser die eigenen Ideen entwickeln zu können. Dementsprechend fand die Produktion des neuen Albums in kompletter Eigenregie statt.

Das Ergebnis ist bestechend: Revolution ist ein 50-minütiger Leckerbissen, der auch Nicht-JazzerInnen gefällig sein dürfte und süchtig macht: weder massentauglicher Lounge-Pop-Jazz – besser bekannt unter dem Namen Fahrstuhlmusik, noch langatmige Soli oder überflüssige Gesangseinlagen haben sich ins Menü eingeschlichen. Nichts dergleichen muss hier befürchtet werden: RUSCONI sind absolut tight bei allem Freestyle – das ist das Geheimnis ihres Stils. Durchweg groovend und im Tempo gut ausgewogen kommen auf Revolution straighte Stücke unter vier Minuten im Wechsel mit längeren und/oder experimentelleren Kompositionen daher. Irgendwie fast Postpunk meets Jazz, Rowdy mit Stil, Anti-Kommerz – definitiv!

Das zu(r) Revolution gehörige Manifest findet man auf der Homepage und es ruft zur freien Verteilung der Musik auf – RUSCONI haben die Zeichen der Zeit erkannt und stellen ihre Musik kostenlos in höchster Qualität zum Download bereit. Ein Interview, welches den Hintergrund dieser Entwicklung genauer beleuchtet, findet sich ebenfalls online. Wer RUSCONI also gerne hört und unterstützen will, kann das durch Vinyl-Kauf, Konzertbesuch und CD-Erwerb nach selbigem auch gerne tun. Leistet euren Beitrag, ohne Geld kann man von Musik abseits der Fußgängerzone nicht leben und auch keine Tonträger produzieren.

Jazz ist hierzulande allzuoft noch elitär (teuer) oder was für Ältere. Wird also Zeit, dass auch die jüngere und mittellose Generation die Jazzszene entdeckt und eins der anspruchsvollsten Musikgenre ausgehfähig macht. RUSCONI haben hierzu den kostenlosen Soundtrack geliefert: Freitagabend Revolution einlegen, den Vibe aufsaugen und nachher raus in die Nacht und hinein in den blauen Dunst einer guten Jazzbar – das wär doch mal was anderes in Berlin!

Mittwoch, 28.03.2012 // .HBC
(Karl-Liebknecht-Straße 9, 10178 Berlin-Mitte, S-/U-Bhf. Alexanderplatz)
RUSCONI (CH) | 21 Uhr, Abendkasse 10 Euro

RUSCONI
Revolution
(Qilin Records/Eigenvertrieb)
VÖ: 02.3.2012

www.rusconi-music.com
www.myspace.com/rusconimusic
www.facebook.com/RUSCONIMUSIC

Autorin: [EMAIL=julia.schell@popmonitor.de?Subject=Kontakt von der Website]julia schell[/EMAIL]

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