S.Y.P.H. – -1


Deutsche New Wave-Legende mit erster Neuveröffentlichung seit 1993.



-1 ist seit 1993 die erste Neuveröffentlichung der Band um HARRY RAG und JOJO WOLTER, von der bereits im Februar 2004 eine erste Version fertiggestellt war. Angesichts der damals jedoch ebenfalls anstehenden Veröffentlichung der retrospektiven Doppel-CD Ungehörsam entschlossen sich RAG und WOLTER, die bereits bestehenden Aufnahmen weiterzuentwickeln und zu einem späteren Zeitpunkt zu veröffentlichen.

Mit diversen Gastmusikern wie CHRIS ECKMAN (THE WALKABOUTS) oder WOLLY DÜSE (RAUSCH, COWBOYS ON DOPE) sind letztlich 14 Stücke entstanden, die zwischen relativ schwer verdaulichen, gleichermaßen experimentell und vor Kraft nur so strotzenden Song-Monolithen sowie einer überraschend leichten (Indie-) Pop-Verträglichkeit pendeln und in größtenteils assoziativen und fragmentarischen Texten um Themen wie Einsamkeit, Verlust und den Begriff der Realitätsbetrachtung kreisen.

Muten Stücke wie ‚Alpski Reggae‘, ‚So Wie Du‘ oder ‚Die Nächste Nummer‘ auf federleichten, teils ambientartigen Elektronik- und Gitarrenflächen ungewohnt entspannt und eingängig an, sorgen der sich hypnotisch-repetitiv bewegende Reggae/Dub-Opener ‚Monorock‘, das mit kauzig-krankem Ethno-Gegrummel und ebensolcher Instrumentierung in herrlich abgründige Sphären eintauchende ‚Sunomono‘, das unheimliche ‚Ureinwohner‘ oder der mächtige Blues-Hammer ‚Euroman‘ eher für ziemlich starken Tobak und lassen gelegentlich Assoziationen zu den frühen Mutter oder Einstürzenden Neubauten aufkommen.

Und auch der schon immer gerne bemühte und infolge – früherer – zeitweiliger Überschneidungen einiger Bandmitglieder im von jeher ohnehin relativ offenen S.Y.P.H.-Gefüge zwangsläufig entstandene Vergleich mit den Fehlfarben wird auch auf dem neuen Album in mit schneidenden Gitarren und polternder Rhythmik aufwartenden Songs wie ‚Rausländer‘ oder ‚Du Bei Mir‘ zumindest ab und an wieder explizit genährt.

Insgesamt bietet das Comebackalbum über knapp eine Stunde einen intensiven, unterschiedliche Genres zwischen Pop, Rock und Elektronik erschließenden und auslotenden abwechslungsreichen Stilmix, der das umfangreiche Oeuvre der 1978 gegründeten Solinger Punk- und New Wave-Urgesteine nach 13-jähriger Pause absolut anspruchs- und eindrucksvoll erweitert.

S.Y.P.H.
-1
(Pure Freude/ Glitterhouse/ Indigo)
VÖ: 03.03.2006

www.syph.de
www.purefreude.de
www.glitterhouse.com

Autor: [EMAIL=thomas.stern@b-i-b.de?Subject=Kontakt von der Website]Thomas Stern[/EMAIL]

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