Den langen Weg zurück nach Hause werde sie nehmen, singt SHERYL CROW in „Long Way Back“, doch was Be Myself angeht, ihr mittlerweile neuntes Studioalbum, könnte die Wahrheit nicht ferner liegen: Nach einem wenig gelittenen Abstecher in Country-Gefilde arbeitet Crow wieder mit ihrem Spezi JEFF TROTT zusammen, der neben seiner Funktion als Produzent mit einer Ausnahme an jedem Song der elf Songs mitgeschrieben hat und obendrein an Gitarre, Bass, Wurlitzer und Moog eifrig mitmusiziert. Mit an Bord ist zudem Toningenieur TCHAD BLAKE, der nach fast zwanzig Jahren wieder mit der Sängerin aus Kennett, Missouri zusammenarbeitet.
Nichts daran ist schlecht – im Gegenteil: Die neuen Songs wirken so luftig und selbstverständlich wie seit Jahren nicht mehr, auch wenn die an und für sich erfrischende Jugendlichkeit von Songs wie „Halfway There“ oder „Roller Skate“ nicht immer mit der heute freilich deutlich reiferen Persönlichkeit Crows harmonieren mag. So hat das Album in den gesetzteren Passagen seine besten Momente, etwa im mit einer hübschen Wah Wah-Linie verzierten „Strangers Again“ oder in „Love Will Save The Day“, das in seinen harmonischen Wendungen, der vinylknisternden Produktion und einer facettenreichen Instrumentierung samt Mellotron und Melodeon bei weitem nicht so konventionell ist, wie es der Titel vermuten lassen könnte. Starke Rückkehr zu alter Form.
SHERYL CROW
Be Myself
(Warner)
VÖ: 21.04.2017