Somedaysoon Productions – Everyone Dies At The End

Eine Krise kann man auch kreativ nutzen. Im vergangenen Herbst hat sich in New York ein Kollektiv um Sängerin JULIA MONICA heraum gebildet. Sie gründeten das Indiepop-Label Somedaysoon Productions. Bevor noch eine Band festgelegt wurde, ist die erste EP erschienen. Neben Monica an der Gitarre, spielen ALEX FORTIER (Keyboard), EUGENE BISDIKIAN (Bass) sowie DAVE GOEBEL (Drums).

Zu Beginn stellt Monica auf Synthieflächen und einem warmherzigen Indieset die berechtigte Frage „How to Survive a Panic Attack“. Während der vergangenen beiden Krisenjahre sollen Schlafstörungen unter Arbeitnehmern aufgrund der erhöhten Unsicherheit zugenommen haben. Durch die Isolierung von wichtigen, sie stützenden Leuten sollen bei psychisch labilen Menschen zudem Depressionen und Frustration zugenommen haben. Auch diese werden zwischen Zynismus und Schmerz besungen („Depression Keeps Me Skinny“). Clever ist es, auch den permanenten Selbstrechtfertigungsdruck der Betroffenen im digitalen Zeitalter zu thematisieren („Generation Antisocial“).

Folgt auf die Generation Finanzkrise (den Millenials) eine Generation Coronakrise (den Zs)? Oder anders: Sind die Jüngeren jetzt zu Krisenverlierern gestempelt, da doch im Hintergrund auch noch der Ukrainekonflikt und der Klimakollaps („Everyone Dies At The End“) lauern? Ein Label, das sich solch‘ aktuellen Themen schon beim Auftakt stellt, könnte sich zu etwas Interessantem entwickeln.

 

Somedaysoon Productions
Everyone Dies At The End
(Somedaysoon Productions)
VÖ: 21.05.2022

Somedaysoon Productions auf Bandcamp

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