SONIC YOUTH + J. MASCIS am 16.12.2006 im Postbahnhof


Kool Thing: Die New Yorker Noise-Pioniere kreuzten die Gitarren bei ihrem einzigen Deutschlandkonzert.



Nach über vier Jahren gaben sich SONIC YOUTH beim einzigen Deutschlandkonzert also endlich mal wieder in Berlin die Ehre, und spätestens beim fulminanten, mit dem Goo-Klassiker ‚Kool Thing‘ gesetzten Schlusspunkt wurde man sich endgültig wieder der Relevanz der New Yorker Noise-Pioniere für die eigene Musiksozialisation sowie natürlich das kredible Indietum der vergangenen gut zwanzig Jahre bewusst.
Nach gut zehnminütigem, frenetisch anhaltendem Applaus im ausverkauften großen, 3000 Besucher fassenden Postbahnhof und dem sich langsam, aber sicher manifestierenden Gedanken ans Ende einer durchweg imposanten Show gingen die Lichter also doch nochmal aus, wurde die Tonanlage erneut in Betrieb genommen, kamen THURSTON MOORE, KIM GORDON, LEE RANALDO und STEVE SHELLEY (live verstärkt durch ex-Pavement Bassist MARK IBOLD) zurück auf die Bühne und gaben damit einer sich den gesamten Gig hindurch steigernden Euphoriewelle nach, um schließlich mit dem mehr als coolen ‚Kool Thing‘ noch einen ihrer größten Smasher rauszuhauen. Angesichts einer wie damals im zugehörigen Video ekstatisch tanzenden, vom Bass befreiten KIM GORDON fühlte man sich insbesondere hier endgültig nochmal in die gute alte Zeit zurückversetzt, und dank der Unterstützung von MARK IBOLD sollte KIM im Übrigen später zwischendurch bei den temporeicheren Songs immer wieder mal ihren Bass zur Seite legen, um zu diesen für sie so typischen, bewegungsreichen Tanzeinlagen im Bühnenzentrum anzusetzen, die sie nahezu in einem mädchenhaft anmutenden Licht erscheinen ließen und eine schöne Ergänzung zur ansonsten gewohnt coolen Performance lieferten.

Die gute alte Zeit schwor zu Beginn des Abends bereits der famose Support-Auftritt von Dinosaur Jr.- Legende J. MASCIS herauf (deren neues Album übrigens im April 2007 erscheinen wird), der wie immer äußerst teilnahmslos wirkend im Sitzen herrlich vor sich hin knödelte und auf seiner Akustikgitarre schrammelte, um ziemlich unvermittelt mittels eingeschalteter Tonabnehmer und Verzerrer einen bombastischen, ja fast ohrenbetäubenden Sound zu entfachen (in etwa wie beim www.sonicyouth.com
www.loft.de

Autor: [EMAIL=thomas.stern@bands-in-berlin.com?Subject=Kontakt von der Website]Thomas Stern[/EMAIL]

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