Die „all-amerikanischen Ausgeschlossenen“ hatten schon immer ein Problem mit seiner Identität, der Name stammt übrigens aus dem GREEN DAY-Song ‚Reject‘. Aber irgendwie wollten die Jungs lieber Pop-Rocker sein als Pop-Punker, bespaßten aber deren Fans. Zu Beginn fühlte man sich dem Emo verpflichtet, inzwischen lässt sich dieser allerdings nur noch auf inhaltlicher Ebene ausmachen. Entsprechend wirr fällt das dritte Album der Band, When The World Comes Down, aus.
Frontmann TYSON RITTER und NICK WHEELER kennen sich bereits aus frühesten Teeny-Tagen, bereits 1998 gründeten sie ihre Band. Im Jahr 2002 stießen MIKE KINNERTY und CHRIS GAYLOR dazu und halfen, das selbstbetitelte Debüt aufzunehmen, deren erste Single, ‚Swing, Swing‘, dank der Verwendung für den „American Pie“-Soundtrack zum ersten Hit der Band avancierte. Das neue Album When The World Comes Down soll unter ziemlichem Erfolgsdruck und einiger Kapriolen entstanden sein und wird momentan in Deutschland live präsentiert.
Der Aufmacher ‚I Wanna‘ weckt noch Assoziationen zu den früheren punkigeren Songs der Band. Da er der einzige seiner Sorte bleibt und man ja nicht zu den Pop-Punkern gehören will, erscheint er wohl auch nur hier als Single. Er ist ein einfacher Ohrwurm, der sofort funktioniert und euphorisch den Spaß an der (körperlichen) Lust beschreibt.
Anschließend geht’s mit beschwingten Geigen und leichten Drums voran. ‚Fallin‘ Apart‘ setzt dann aber wie der Großteil des Albums auf Rock-Klischees (überflüssige Frauenchöre, einfallslose Gitarrenlinien). Da fällt die Single ‚Gives You Hell‘ auf, die es mangels Pop-Punk-Konkurrenz in den USA auf Platz 1 geschafft hat. Klar, FALL OUT BOYS haben schon bessere Sachen abgeliefert, aber immerhin ein Rocksong in den Charts. Die grölende Footballmannschaft ist lustig, aber RITTER klingt nicht annähernd so hämisch wie in seinem alten Hit ‚Dirty Little Secret‘.
Des Weiteren überzeugt durchaus noch die Kollaboration ‚Another Heart Calls‘ mit den PIERCES, verleihen die zwei reizenden Damen der Ballade doch definitiv etwas Edles. Herzschmerz-Pop, bei dem die Jungs „Oh-oh-oh-oh“ singen und die Mädels „Nananana“ antworten, klappt natürlich immer. Genau da liegt aber auch das Problem des Albums: Viel drin in den Songs, aber alles schon bekannt und abgekaut.
THE ALL-AMERICAN REJECTS
When The World Comes Down
(DGC/ Interscope Records)
VÖ: 24.04.2009
www.allamericanrejects.com
www.myspace.com/allamericanrejects