Phoenix – Wolfgang Amadeus Phoenix

Phoenix - Wolfgang Amadeus Phoenix

Okay, „Beat-Hoven“ hätte vielleicht nicht gepasst. Aber das Album gleich Wolfgang Amadeus Phoenix nennen? Eins steht fest: Jedes Mal wenn PHOENIX releasen, freut man sich überall, dass aus Frankreich auch mal wieder musikalisch Gutes kommt. Wenn’s auch nur locker-fluffiger Pop ist. Und gerade diesmal bestätigt das Trio aus Versailles, wo seine Stärken liegen.

Erst die vierte Studio-LP schmeißen THOMAS MARS (Vocals), DECK D’ARCY (Bass) und CHRISTIAN MAZZALAI (Gitarre) auf den Markt, sind aber bereits seit 1991 unzertrennlich. Bevor 2000 ihr Debüt United erschien, spielten sie bereits für die Synthie-Popper AIR im Background. Und auch auf deren Soundtrack für das Düster-Märchen The Virgin Suicides (1999) durfte MARS singen (‚Playground Love‘).

Nach der Lieblingslieder-Sammlung Kitsuné Tabloid tritt 2009 nun Wolfgang Amadeus Phoenix als perfekte Melange aus Elektronik und Indie-Fete auf. Letztere startet umgehend mit ‚Lisztomania‘. Ob nun ein PHOENIX-Gig ähnliche Empfindungen auslöst, wie seinerzeit ein Konzert von Franz Liszt, lässt sich natürlich schwer sagen. Hier hat man es mit zappelnden Gitarren zu tun und einem Sänger, der ganz genau weiß, wie einfach man mit Wortwiederholungen und Kreuzversen Spaß herstellen kann.

Den Anschluss macht der als Hit des diesjährigen Albums konzipierte Song ‚1901‘: gleiches Schema mit Uptempo-Beats und noch mehr Ohrwurmcharakter. „It’s easy!“
Zeit, um ein bisschen das Tempo zu drosseln. Also die Elektronik in den Vordergrund, die Gitarren gezupft und ‚Fences‘ fliegt loungig dahin. Nur der instrumentelle erste Teil von ‚Love Like A Sunset‘ ist ruhiger.

MARS ackert sich anschließend mit sonnigem Gemüt durch die nächsten Songs: egal, ob „Sick-sick-sick-sick“ (‚Countdown‘) oder „Well-well-well-well“ (‚Girlfriend‘), überall dieser Tick-Tick-Tick-Takt und Elektrofluten. Und genau wie ihre Kollegen von AIR haben auch PHOENIX kein Problem mit Kitsch. Warum auch? Ist doch toll, eine Freundin zu haben. Genau.

Wer das ebenso sieht, darf gerne zugreifen und hält eine französische, kurzweilige Platte in den Händen.

PHOENIX
Wolfgang Amadeus Phoenix
(V2/Cooperative Music/Universal)
VÖ: 22.05.2009

www.wearephoenix.com
www.myspace.com/wearephoenix

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