Der geneigte Musikfreund entdeckt beim Stöbern eine neue Rockband: THE CHECKS. Sie ist jung und weist nicht nur das obligatorische „THE“ im Namen auf, sondern auch ein Indielabel und ein Booklet im Schwarz-Weiß-Stil. Ja, so etwas kann täglich geschehen. But what about the music?
Zunächst soll geklärt werden, wen man da vor sich hat: 2003 in Aukland, Neuseeland gegründet, spielt sich die Schülerband mit einem Stück ins Herz des MICHAEL STIPE, Sänger der US-Rockstars R.E.M. Er nimmt sie spontan als Vorband mit auf die 2005er Tournee, was sie bekannt macht und einen Plattenvertrag verantwortet. Der wird in der Wahlheimat Großbritannien als Hunting Whales umgesetzt. Im September 2007 hatten die CHECKS bereits zwei Auftritte in Berlin im Rahmen der Popkomm, bei denen sie sich nicht schlecht geschlagen haben.
Nun erscheint also demnächst ihr Debüt in Deutschland und ist, gelinde gesagt, durchschnittlich geraten. Was da mit ‚Mercedes Children‘ auf einen zurollt, hat man schon oft genug gehört: einfache Akkorde, zu denen heiser die Refrains gegrölt werden. Diese Manier geht z.B. bei den australischen Garagenhelden JET auf, weil bei denen Eingängigkeit und Qualität vorherrschen. Um Retrorock zu machen, braucht es Sinn für Hits.
Der fehlt leider den Jungspunden, die in bluesiger Bierlaune mal solo, mal im Chor langweilige Hau-drauf-Songs bis hin zur unvermeidlichen Teenage-Lovestory singen. Nun wird auch klar, warum STIPE sie als Support auswählte. Sie sollten dank ihres Big-Boys-Charmes altes Rock‘n Roll-Feuer auf die Tour bringen, doch selbst den nutzen andere besser.
Interessant wird es mit ‚Terrible Easy‘ und ‚See Me Peter‘. Entspannt und erwachsen singt Frontmann ED KNOWLES allein, als auch im Duett mit einer weiblichen Unterstützung. Dazu kommen gelungene Beat-Popklänge.
Jedes echte Rockalbum hat aber einen Song, der völlig aus dem Rahmen fällt. Dieser, das letzte Stück ‚Memory Walking‘, ist hier eine wirklich wunderbare Ballade zum Schmusen mit der Liebsten, was sicherlich ein Zugeständnis an die Mädels vor der Bühne darstellt, aber dennoch positiv auffällt. Er kann jedoch nicht den Gesamteindruck mildern: THE CHECKS sind eine der Bands, die nichts zu sagen haben und wie sie jedes Jahr auftauchen – kein „Next big thing“.
THE CHECKS
Hunting Whales
(Full Time Hobby/ Red Ink/ Rough Trade)
VÖ: 23.11.2007