THE LONG BLONDES am 11.12.2006 im Magnet Club


KATE JACKSON ist die neue Indie-Superwoman.



Zu den coolsten Indie-People around gehört Frontfrau KATE JACKSON laut der nach welchen Kriterien auch immer zusammengestellten „cool list“ des NME ja ohnehin schon seit zwei Jahren, in diesem Jahr landete sie dort auf Platz sieben. Weniger extravagant gekleidet als im Vorfeld vielleicht erwartet, könnte man „cool“ (traf eigentlich eher auf die im Human League Gedächtnis-Style angetretene Gitarristin EMMA und Bassistin REENIE zu) auch eher durch charismatisch, charmant oder einfach sympathisch ersetzen, zumindest vermittelte sie vor allem diese Eigenschaften beim heiß erwarteten und viel umjubelten Gig ihrer Band THE LONG BLONDES im ausverkauften Magnet Club.
Gänzlich allürenfrei mit wenigen, dafür pointierten Gesten führte sie ihre vier MitstreiterInnen durch die Songs des eben erschienenen, durch ungemein rasanten, punkigen Glam- und Wavepop bestechenden Debütalbums, der das Quintett aus Sheffield völlig zu Recht zu einer der angesagtesten Bands der Stunde macht.

Wie zu erwarten, standen also nahezu ausschließlich die Songs von Someone To Drive You Home auf dem Programm, und von Beginn an zeigte sich insbesondere KATE JACKSON angesichts der vielen, sich vor der Bühne quasi stapelnden Besucher ehrlich begeistert über die im Gegensatz zu ihrem Popkomm-Gig im September diesmal eigentlich viel zu klein geratene Location.
Größtenteils ließ sie allerdings die Musik für sich sprechen und beschränkte sich meist auf kurze, gleichwohl charmante Danksagungen zwischen den Songs oder übte schon mal die deutsche Aussprache der Übersetzung von „You’re only 19“, um sie gleich anschließend in einem ihrer stärksten Songs, ‚Once And Neve Again‘, mit tatkräftiger Unterstützung der Fans durchaus gekonnt und fast korrekt in den Refrain-Part einzubringen („Du bist nur 19…“).

Musikalisch boten die LONG BLONDES mittels schrammelig-funky Gitarren, polternder Drums und pumpender Basslines live erst recht ihren fulminanten, äußerst rhythmusbetonten Wave- und Glamourpunk mit stets hohem Mitwipp-Faktor, und vor allem ‚Giddy Stratospheres‘, ‚Madame Ray‘ oder besagtes ‚Once And Never Again‘ wurden dank der fantastischen, weil überaus kraftvollen Stimme KATE JACKSONS wie schon auf Platte zu ganz besonderen Highlights.
THE LONG BLONDES boten eine eindrucksvolle, gut einstündige Show inkl. einer vehement, fast minutenlang geforderten Zugabe, und auch KATE JACKSON (die man schon jetzt in eine Reihe mit Chrissie Hynde, Justine Frischmann oder Karen O stellen darf) wurde ihrem Status als das neue Supergirl of Indie auf sehr sympathische Art gerecht. The future looks bright!

www.thelongblondes.co.uk
www.karreraklub.de
www.magnet-club.de

Autor: [EMAIL=thomas.stern@bands-in-berlin.com?Subject=Kontakt von der Website]Thomas Stern[/EMAIL]

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