THE RAKES – Capture/Release


Unite and take over: Nach Bloc Party und Maximo Park steht mit den RAKES schon die nächste Lieblingsband in den Startlöchern.



THE RAKES aus London läuten die nächste (Post-)PunkWavePopWhatever-Runde ein, und zwar dermaßen leidenschaftlich und nachhaltig, dass einem angesichts all der derzeit ähnliches Terrain bespielenden großartigen britischen Bands schier der Atem stocken möchte. Produziert vom omnipräsenten Paul Epworth (u.a. Bloc Party, Futureheads, Maximo Park) und von der britischen Presse zu Recht seit ihren ersten (Vorab-) Singles in den Himmel gehypet, setzt die Band um Frontmann ALAN DONOHOE und Gitarrist MATTHEW SWINHERTON – der von Epworth gleich mal kurzerhand zum Genie erklärt wird – in etwa da an, wo Maximo Park mit ihrem poppigeren und Bloc Party mit ihrem teils elegischeren Ansatz aufhören und gehen eine Spur straighter und deftiger zu Werke.

Sprich, THE RAKES setzen noch konsequenter auf eine sympathisch-knackige Punkattitüde, was gelegentlich auch Vocal-technisch zum Ausdruck und insbesondere in den ersten Stücken des Albums noch verstärkt zum Tragen kommt (‚Strasbourg‘, ‚The Guilt‘) und an frühe Wire, bei vielen anderen Songs gar an den wavigen Rock der australischen (ganz frühen) The Church erinnert. Eskapismus, Wut und Aufbegehren sowie eine generell rotzfreche Sicht auf das spießige Alltagsleben werden sowohl textlich als auch musikalisch adäquat umgesetzt, ohne dabei in stumpfen Parolen oder öder (musikalischer) Einfallslosigkeit zu verenden.

Zu sehr bestechen aber auch die in der Tat brillanten Gitarren(-riffs) von SWINHERTHON, die mal mit viel Hall und Delayeffekt überraschen (‚Violent‘) oder wie in ‚T-Bone‘ auch schon mal herrlich überfallartig verdichtet auf einen niederprasseln, sowie die überwiegend melodiöse Größe in Songs wie ’22 Grand Job‘, ‚We Are All Animals‘ oder der grandiosen aktuellen Single ‚Work, Work, Work (Pub, Club, Sleep)‘, die doch glatt als einer der sicherlich stärksten Songs am Ende des Albums „versteckt“ ist, was angesichts der Vielzahl an so genannten Über-Songs vom genau richtigen Selbstbewusstsein zeugt.
Ein großartiges Debüt einer jungen Band, von der man in diesem Jahr auch hierzulande noch so einiges hören wird. Garantiert.

THE RAKES
Capture/Release
(V2/ Rough Trade)
VÖ: 15.08.2005

www.therakes.co.uk
www.v2records.de

Autor: [EMAIL=thomas.stern@b-i-b.de?Subject=Kontakt von der Website]Thomas Stern[/EMAIL]

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