Vor kurzem ist das fantastische zweite Album der TripHop-Formation MONOPHONA aus Luxemburg erscheinen. Hier sind exklusive Kommentare von Sängerin, Gitarristin und Keyboarderin CLAUDINE MUNO und Produzent PHILIPPE „CHOOK“ SCHIRRER zu den neuen Songs…
BLACKONBLACK
Das Album ist im Allgemeinen ziemlich düster, deshalb war uns schnell klar, dass dieser Song titelgebend für die ganze CD sein sollte. In den Songs geht es um Verzweiflung und Entmutigung und darum, wie man mit diesen Gefühlen umgehen kann.
THUMB
Das ist einer der ersten Titel, der für das neue Album geschrieben wurde. Es ist eigentlich der positivste Song, da der Text ein Aufruf ist, sich kämpferisch mit Unterdrückung auseinanderzusetzen. „Underneath your thumb, there’s still a heart that’s beating.“ Es ist einer unserer Lieblingstitel und auch live spielen wir ihn sehr gerne.
YESYES
Meistens steht bei unseren Liedern zuerst die Musik und dann kommt erst der Text. Als wir an diesem Titel arbeiteten, fand ich zufällig in einem alten Gitarrenkoffer einen Text, den ich vor fast 15 Jahren geschrieben hatte – und er passte sofort. Es geht darum, dass es manchen so schwer fällt mit unserer heutigen, komplizierten und vielfältigen Gesellschaft umzugehen, dass sie sich lieber alte Unfreiheiten zurückwünschen.
A MOLE THE SIZE OF A BREADCRUMB
Das am wenigsten „elektronische“ Lied, das wir jemals aufgenommen haben. Wir haben bewusst versucht die Songs auf diesem Album ganz unterschiedlich zu gestalten und haben deshalb auch diesen Titel dem „elektronischsten“ (Forest Of Wonders) gegenübergestellt.
FOREST OF WONDERS
Chook hatte den Track eigentlich schon 2007 mit einem Freund aus London geschrieben. Er wurde allerdings nie veröffentlicht. Dann haben wir während der Arbeiten zum ersten Album an diesem Titel noch mal herumgebastelt. Damals haben wir ihn verworfen, weil wir fanden, dass er sich zu sehr von den anderen Songs unterschied. Als wir ihn dann später wieder hörten, merkten wir, dass er eben gerade gut ins Konzept der zweiten CD passte und dann waren wir froh, dass wir ihn uns aufgehoben hatten.
THE HILL
Das Stück wurde buchstäblich in letzter Minute fertig. „The Hill“ ist eigentlich eine Kurzgeschichte. Ich hatte meinen Schülern die Aufgabe erteilt einen Text über einen Hügel zu schreiben, respektiv darüber was sich dahinter befindet oder abgespielt haben könnte. Zum Schluss habe ich mich auch selbst an der Aufgabe versucht und daraus wurde dann dieser Song.
HEAVIERSLOWER
Das erste Lied, was auf Tour geschrieben wurde – in einem Hotel in einer kleinen Stadt in der nicht viel los war – und so konnte man eigentlich nur im Zimmer sitzen und Gitarre spielen. Es ist auch das erste Lied. auf dem wir einen Gastmusiker haben: John Schlammes, ein früherer Bandkollege, spielt hier Bass.
RIBBONS
Noch ein Song mit Gast: Daniel Balthasar, ein luxemburgischer Singer-Songwriter.
ALL DOWNHILL FROM HERE
Manchmal macht einen der Zustand der Welt einfach nur sprachlos. Man möchte nicht glauben, dass sich Geschichte immer wieder wiederholt, dass die Menschheit aus vergangenem Unheil nichts lernt. Dass immer wieder Menschen, unter dem Deckmantel der Religion oder der nationalen Identität, ihr eigenes Weltbild über alles andere stellen. Und man findet einfach keine Worte, um darüber zu schreiben. Weil es einfach keinen Sinn ergeben will. Deshalb ein Lied fast ohne Text. Der Titel bezieht sich auf die doppelte Bedeutung von „es geht bergab“ (ab jetzt läuft alles von selbst/ab jetzt wird’s nur noch schlimmer).
RICOCHET
Von dem Standpunkt der Produktion ist es eigentlich ein interessantes Lied. Die bassigen Sounds am Anfang des Tracks bestehen aus ge-„pitchten“ Gitarrennoten. Vom Text her ist es das bitterste Lied. Der Text handelt davon, wie aus Entmutigung und wiederholten Enttäuschungen schließlich Gewalt entsteht, die sich gegen einen selbst oder gegen andere richtet.
MONOPHONA
Black On Black
(Kapitän Platte / Cargo)
VÖ: 30.01.2015