Vau.st – Der Affe Auf Dem Schleifstein

Es gibt nicht viele gute deutsche Acts im Lofi-HipHop-Bereich und noch weniger rappen auf ihren Beats. VAU.ST aka VERSCHALLERTAN ist so jemand. Im Frühjahr diesen Jahres hat er bereits drei akustische EPs rausgehauen und eine kleine Remixsammlung, in der er u.a. HAZE überarbeitete. Musik macht er schon seit 2017 und ist auch im Poetry Slam aktiv. Hören wir mal, wie er die Stile vereint.

„Prelude“ ist eine ruhige Lofi-Melodie mit sanftem Takt. „Bitterfäule“ startet dagegen mit schrägem Saxophon bevor das Piano einsetzt und Vau.st einen Ton anschlägt, der zum Concious Rap der 90er zurückverweist. Er schiebt Wortpuzzelteile zu Gedankenhaufen zusammen. Mit „Nichsocool“ macht er dem aktuellen deutschen Billig-HipHop zu entspannter Flöte klar, was er von ihm hält. Das heutige Spiel „Content oder Kunst“ im Rapgame will er jedenfalls nicht mitspielen und denkt versonnen an frühere Zeiten mit einem lässigeren Vibe („Als Niemals Alles Anders War“).

Trotz dieser Enttäuschung findet sich hier selbst protestantische Ethik: „Und wenn morgen die Welt untergeht, pflanz‘ ich heute noch ’nen Baum mit hängenden Schultern.“ Seine 12 Tracks zwischen 1 und 3 Minuten klingen wie aus einem Guss. Hier wird geklärt, was so nervt am hiesigen Rap und vorgeführt, wie es anders sein könnte: Zwischen Jazzhop („Fühler Und Taster“) und Akustikmucke („Interlude“) darf man sich niederlassen. WIR SIND HELDEN träumten schon 2007 davon, sich aufzulösen („Lass Uns Verschwinden“) und auch hier ist der Gedanke nah („Lösn“).

 

Vau.st
Der Affe Auf Dem Schleifstein
(Selbstvertrieb)
VÖ: 08.06.2022

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