2010 verbreitete sich ein Song wie ein Lauffeuer unter den Folk-Fans. Er war das Titelstück des Debüt-Albums der VILLAGERS: ‚Becoming A Jackal‘. Der junge Mann, der hier schüchtern und wehmütig von einer Beziehung erzählte und das ganze Album allein aufgenommen hatte, war CONOR O’BRIEN. Für sein neues Album hat er sich Verstärkung geholt.

Nach eigener Aussage langweilte er sich auf Tour an der eigenen Musik und befürchtete, sein Publikum irgendwann auch. Also erweiterte er seinen Soundhorizont, was es nötig machte, die Liveband nun auch wirklich als Band zu zählen, als da wären: CORMAC CURRAN, DANNY SNOW, JAMES BYRNE und TOMMY MCLAUGHLIN.

Gleichwohl bekommt es der Hörer mit kühlem Singer-/Songwritertum zu tun, das durchaus fordert. O’BRIEN verkauft hier keine großen Träume, sondern tritt als Beobachter an der Straßenecke auf, der mit seiner Gitarre in der Hand, wen es interessiert, seine Gedanken mitteilt. Oder sind es Erinnerungen an große Erwartungen, die er mal hatte? Beim ‚Grateful Song‘ könnte man das denken.

Die nicht-repräsentativ eingängige Piano-Single ‚Nothing Arrived‘ erzählt: „I waited for something and something died. So I waited for nothing and nothing arrived.“ Es ist die Liebe, die sich eben nicht schicksalshaft eingestellt hat.

Beschäftigte sich O’BRIEN in letzter Zeit mit elektronischer Musik, setzt er sie doch nur sparsam ein. Nichts soll von seinen introvertierten Texten ablenken. Sachte Instrumentierung und Stimme erklärt in ‚The Waves‘: „One man’s innocence is anothers chance.“ Geiger und Beats sind in den Stücken dazu da, die Spannung in manchen Momenten zu erhöhen.

Auch stille und reduzierte Stücke (‚My Lighthouse‘, ‚In a Newfound Land‘) finden sich auf {Awayland}, doch bleibt der Eindruck eines gereiften Musikers, der vieles vorführen möchte.

VILLAGERS live in Berlin am 27.02.2013 im Festsaal Kreuzberg

VILLAGERS
{Awayland}
(Domino Records)
VÖ: 11.01.2012

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