WELLO RAUSCH – Wello Rausch


„Die Kunst schöne Momente aus der Kindheit gut zu pflegen, bewahrt uns einen unverdorbenen Blick auf unser Leben“. [I](Wello Rausch)[/I]
Oder auf dieses Album?



Erfrischend ehrlich und ohne Kompromisse gelingt es WELLO RAUSCH mit seinem gleichnamigen Debütalbum die Abgründe und Eigenheiten menschlicher Beziehungen zu beschreiben. Immer wieder wird man in die Verlegenheit gebracht, über selbst Erlebtes nachzudenken und alte Erinnerungen hervorzukramen, um sie dann mit einem Lächeln wieder fortzuschmeißen.

Es brodelt in den Straßen und Hinterhöfen Berlins. Eine eigene Generation von Musikern ist entstanden und einer von ihnen ist WELLO RAUSCH. Fern ab vom Major-Rummel wird der Begriff der „authentischen Musik“ in seinen Grundmauern erschüttert. Wer denkt, nur ein weiterer Liedermacher, hat sich geirrt.

Die Platte ist ausschließlich mit Akustikgitarren, Percussions und einigen kleinen elektronischen Instrumenten eingespielt und trotzdem zu jeder Zeit voluminös und kurzatmig. Es macht Spaß, den interessanten Texten und deren Wortspielereien zu folgen, die durch klar und sauber gesungene Melodien untermalt werden. Das Spektrum des Gesangs reicht von peinlich-kitschig zu rotzig-tosend bis höchst subtil und dramatisch. Es schlagen immer wieder die musikalischen Wurzeln des WELLO RAUSCH durch, welche das Album mit einer Prise Punkrock würzen, ohne allzu klischeehaft zu wirken. Aber auch Einflüsse von Kante oder etwa Tocotronic sind auszumachen.

Besonders hörenswert scheint der zweite Titel mit dem Namen ‚Fantasie Guerilla‘, der sich mit der Einfallslosigkeit vieler Linksautonomer auseinandersetzt. Dass Steine werfen keine sonderlich interessante und wirkungsvolle Waffe gegen Staatsgewalt und Rechts ist, ist scheinbar vielen linken Gruppierungen noch nicht ganz klar geworden. Wirklich gut gelungen. Auf dass die Schöngeistigkeit siegen mag.

Wer sich der Berliner Kleinkunst verbunden fühlt, sollte die letzte Show der seit bereits mehreren Jahren erfolgreich existierenden Punk-Vaudeville-Show „O-Ton Ute“ (31.07.05/ Schoko-Laden) nicht verpassen. Nichtsdestotrotz werden weitere Projekte mit WELLO RAUSCH, wie das Elektronik-Projekt „AUX“ oder die Band „TOLLKIRSCH“, welche voraussichtlich im Herbst diesen Jahres ihre ersten Auftritte geben wird, bestehen bleiben.

WELLO RAUSCH
Wello Rausch
(KOOK – Berlin)
VÖ: Juni 2005

http://www.wellorausch.de
http://www.kook-label.de
http://www.otonute.de
http://www.tollkirsch.de

Autor: [EMAIL=soeren.knoell@b-i-b.de?Subject=Kontakt von der Website]Sören Knöll [/EMAIL]

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