Willow – Lately I Feel Everything

WILLOW CAMILLE REIGN hat das Glück, die Tochter des Schauspiel-Musikerpaares WILL und JADA PINKETT SMITH zu sein. Schon mit 10 Jahren landete sie ihren ersten Hit „Whip My Hair“, über den sich nicht nur der 7jährige MATTYB in einem Cover wunderte. Nach drei Alben geht die Selbstfindung als Musikerin jetzt weiter in die Trotz- sprich Punk-Phase. Willow schließt sich der neuen Poppunk-Bewegung um MACHINE GUN KELLY an.

Während ihr selbstbetitelter Vorgänger von 2019 noch mit Folk, Dream Pop und R’n’B herumexperimentierte, klingt die Produktion durch sie und ihrem letztjährigen The Anxiety-Partner TYLER COLE nun sehr rockig. Eine ähnliche Weiterentwicklung in wenigen Jahren kann man bei PINK nachzeichnen: Can’t Take Me Home (2000) – M!ssundaztood (2001) – Try This (2003).

Im Opener „t r a n s p a r e n t s o u l“ trommelt natürlich TRAVIS BARKER (BLINK-182), der inzwischen überall mitzumischen scheint. Hier klingen die 90er-Jahre-Vibes, die sich so mancher wünscht und es geht um die blöden Jungs. Die kriegen ordentlich den Kopf gewaschen: Erst erschallt für 40 Sekunden das „F**K You“ nur zu ein paar Drums. Dann wird zu Powerpop der Modevorwurf Gaslighting vorgetragen („Gaslight“). Der etwas längere Track „naïve“ hat schöne chorische Harmonien. Ja, die Vorgängeralben haben Willow einiges beigebracht.

Außerdem macht sie aus ihrem Album eine richtige Mädels-Platte: AYLA TESLER-MABE unterstützt eher im Hintergrund des rockenden „Come Home“, TIERRA WHACK rappt sich durch „Xtra“ und CHERRY GLAZER erdet Willows Geschrei in „¡BREAKOUT!“. AVRIL LAVIGNE schließlich kann ja zweifellos als Patin des Coming-of-Age-Pop gelten und erfüllt diese Rolle in „Grow“ lässig. Dieser Track scheint aus ihrem privaten 2000er-Archiv zu stammen.

Trotzdem die Platte kurz ist, ist sie auch kurzweilig. Willow kennt sich aus und fügt dem bunten aber sehr weißen Ami-Poppunk eine weitere Klangfarbe hinzu.

 

Willow
Lately I Feel Everything
(Roc Nation/Polydor)
VÖ: 16.07.2021

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Live

03.09.22, München, Olympiapark
04.09.22, München, Olympiastadion

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