Eine Prinzessin Lilifee, die abhebt? Nun ja, wenn man als Alternativrocker auch mal Kundinnen zum Zugreifen animieren will, sollte man alles ausprobieren, richtig? Hier handelt es sich um das Cover von Bones, dem zweiten Album der YOUNG GUNS, einer britischen Band, die einen äußerst verdaulichen Post-Hardcore spielt. Oder zumindest einen äußerst herben Poprock.
Bei der aktuellen Aufstellung gehören noch GUSTAV WOOD (Vocals) und FRASER TAYLOR (Gitarre) zu den Gründern von 2003. JOHN TAYLOR (Gitarre), SIMON MITCHELL (Bass) und BEN JOLLIFFE (Drums) kamen neu dazu. Als Produzenten holten sie sich den ehemaligen Metal-Gitarristen DAN WELLER (SIKTH) dazu.
Der neue Output ist wie geschaffen für die Festival-Bühne, auf der sich die Jungs sehr wohlfühlen. Schon der Opener ‚I Was Born, I Have Lived, I Will Surely Die‘ geht mit brecherischen Gitarren und Drums in die Vollen, derweil WOOD mit seiner unverbrauchten Stimme Carpe-Diem-Texte vorträgt.
Es folgt dann bereits der beste Song der LP: ‚Dearly Departed‘. Da ist Sangeslust zu spüren, wenn WOOD und seine Mitstreiter „I wanna be the last thing that you say!“ anstimmen. Drums und Elektrofünkchen machen die Sache noch hymnischer.
Ab jetzt kann es auch mal ruhig und beliebig zugehen wie bei der langweiligen Ballade ‚A Hymn for All I’ve Lost‘. Nein, Gejammer steht dieser Band nicht, zumal sie keine Emo-Ambitionen verfolgt. An rockigen Stücken mit guten Melodien wie ‚Brother in Arms‘ könnte sie sich orientieren und weitergehen, zum Beispiel wenn sie sich konsequent der Synthies verweigerte. So könnte man aus dem Schatten von Bands wie THURSDAY oder 30 SECONDS TO MARS heraustreten. Doch typischerweise wollen YOUNG GUNS hier wohl ein Album für jede Gelegenheit vorlegen, was zu probieren, unnötig ist.
YOUNG GUNS live in Berlin am 01.03.2012 im Comet Club
YOUNG GUNS
Bones
(PIAS/Rough Trade)
VÖ 03.02.2012
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