ZSK – HassLiebe

Die Berliner Skatepunker ZSK sind bereits mit den US-Punkrockern ZEBRAHEAD auf Tour. Jetzt erscheint zwei Jahre nach Ende Der Welt das neue Album. HassLiebe soll das Aufatmen nach der Coronakrise zelebrieren. Das simple Konzept, das sich im Albumtitel zeigt, verspricht die Aufzählung dessen, was die Band mag und nicht mag.

„Darwin“ formuliert das Lebensgefühl vieler Umweltbewegter: „Die Welt geht vor die Hunde und sie pissen auf unser Grab.“ Die Weltgesellschaft hat nichts aus dem 20. Jahrhundert gelernt und meint, dass es jetzt eh zu spät zum Umsteuern ist. Also droht wenn nicht der Atomkrieg der Klimakollaps. So nervig und absurd die Aktionen der Letzten Generation auch wirken mögen, sie konkurrieren nur in den asozialen Medien mit dem alltäglichen Wahnsinn.

„Ich Liebe Dieses Leben“ ist dann einer jener Wir-gehen-immer-noch-feiern-Songs, die leider zum neuen Standard alternder Punkbands geworden ist. Man denke nur an „Tage Wie Diese“ von den TOTEN HOSEN. Auch die folgenden Freundschaftssongs haftet der fade Geschmack von Fantasielosigkeit an.

„Scheißtyp“ ist eine Kollabo mit der Pop-Punk-Band ATTIC STORIES aus Karlsruhe, in der über Großmäuler gemeckert wird, ein Thema, dass DIE ÄRZTE schon 1998 abgehandelt haben, wenn auch langweiliger („Angeber“). Hier ist der erste Ohrwurm vorhanden. Eine andere Nervgruppe sind die „Hipster“ der Millennial-Generation. Ja, schon schade, wenn Freunde sich auseinanderentwickeln und keine gemeinsame Grundlage mehr vorhanden ist außer die Vergangenheit.

Einen guten Job macht Sänger JOSCHI ROGGENTHALER mit „Beratungsresistent“. Wenn man im Gespräch mit einem Verschwörungsgläubigen merkt, dass Fakten als Meinungen gewertet und Argumente mit Irrsinn beantwortet werden, darf man abbrechen. In „Himmel“ solidarisiert sich die Band mit Menschen in Kriegsgebieten wie der Ukraine. Hier sind die E-Gitarren und Joschis Stimme am Stärksten. Etwas schwächer gestaltet sich das Titelstück über die Totalüberwachung von Big Data.

Die altbekannten Riffs werden hier zu oft in gleichförmige Tracks gepresst. Dennoch bleibt die Band in ihrem 25. Jahr stabil.

 

ZSK
HassLiebe
(Drakkar/Soulfood)
VÖ: 10.02.2023

www.zsk.berlin

Live

10.02.23 Lindau, Vaudeville (+ ZEBRAHEAD)
16.02.23 Frankfurt, Das Bett
18.02.23 München, Backstage (+ ZEBRAHEAD)
24.02.23 Berlin, Astra (+ ZEBRAHEAD)
25.02.23 Hamburg, Markthalle

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