1984 – Open Jail


DIVISION DE LA JOIE.



IAN CURTIS’ Geist war dieses Jahr in einige mediale Veröffentlichungen eingedrungen. Er scheint sich wohl kürzlich nach Frankreich aufgemacht zu haben – genauer nach Straßburg. Dort ist er in die Körper des Trios 1984 gefahren und beseelte Sänger und Gitarrist ETIENNE NICOLINI, Bassist BRUNO PELGATTI und Drummer THOMAS FIGENWALD.

Das Debütalbum Open Jail ist durchaus eingängig, ist offensichtlich durch die 80er inspiriert, klingt aber keinsten Falls nach langweiligem Aufguss. Vielmehr transportieren 1984 Wave-Stilelemente ins Jetzt und erweitern sie mit Rock-, hier und da auch Ska-Anleihen. Überhaupt scheint die Band verschiedenste Einflüsse aufgesaugt zu haben. Die Songs zeichnen sich durch Eigenständigkeit aus, sind aber insgesamt in ein stilgebendes Gewand gehüllt, das 1984 einen individuellen Charakter gibt und sie von anderen Bands abhebt.

NICOLINI zieht in feinster CURTIS-Manier die Silben lang und besingt mit düsterer Stimme das Krankheitsbild einer Generation, die apathisch und solitär im Gefängnis ihrer eigenen Freiheiten vegetiert. ‚Cocooning‘ trampelt uns nieder, ‚Cache-Cache‘ stellt uns wieder auf und lässt uns unseren Frust abschütteln, ‚L’Homme aux Os‘ nimmt uns mit in einen französischen Beat-Keller und ‚The Missing Voice‘ führt uns auf drückendem Gitarrenteppich spiralförmig in die Tiefe.

Open Jail zeichnet sich durch Expressivität und Dichte aus. 1984 ist ein beachtlicher Erstling gelungen, der nicht zuletzt auch durch seine großartige Produktion überzeugt. Diese Band hat Beachtung und Applaus verdient!

1984 als Support für BLOOD RED SHOES am 08.11.08 live in Berlin/ Lido

1984
Open Jail
(Weekender Records)
VÖ: 24.10.2008

www.myspace.com/band1984
www.weekenderrecordings.de

Autor: [EMAIL=alexandra.wolf@popmonitor.de?Subject=Kontakt von der Website]Alexandra Wolf[/EMAIL]

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