Anajo – Drei

Anajo - Drei

Cool, lässig, männlich herb – Drei. Okay, der Witz ist alt. Und außerdem machen ANAJO ja Mädchenmusik wie eh und je, nicht wahr? Hatten sie ja bereits auf ihrer kleinen EP festgestellt. Das Cover zum Album Nr. 3 erinnert deutlich an jenes von VIEL der FANTASTISCHEN VIER. Nur während die FANTAS sich in einer Edelvilla breit machen, hängen ANAJO in einem Hinterhof rum. Rückzug statt Luftsprünge – das ist jetzt angesagt.

Die Jungs sind übrigens nicht nur ihrem alten Produzenten Alaska Winter, sondern auch Augsburg untreu geworden: In den Hamburger Clouds Hill Studios wurde die neue LP aufgenommen, instrumentaler und unelektronischer denn je. Ohne einen gänzlich neuen Sound herzustellen, geht das zu Gunsten der Drums, Gitarren und des Klaviers, das nun der neue Pianist ALBRECHT SCHRADER spielt. Allerdings geht es bedachter zu – sechs der 12 Songs sind ruhig ausgefallen.

Und auch der gute OLI hat keine Lust mehr, seinem Image als lieber Indie-Schatz voll und ganz zu entsprechen. Da klingt GOTTWALD mal müde (‚Kleine Lügen‘), mal richtig gehässig (‚So Wie Du Nicht Bist‘). Und wer’s noch nicht gewusst hat: Er ist schwul und das ist auch gut so, wie er genervt in ‚Mädchenmusik‘ mitteilt. Selbst am ‚Sommer‘ in der Stadt lässt er kein gutes Haar. PETER FOX konnte sich ja zumindest über leichte Bekleidung freuen (‚Fieber‘). Und wenn wir schon in Berlin sind: Das Thema Gentrifizierung, bei der es irgendwelche Zugezogenen wagen, das Knaack zu schließen (!!!), streift man auch (‚Kein Platz Mehr‘).

Fürwahr also kein Stillstand und eine logische Bewegung im Hause ANAJO. Allerdings sollte bei der Live-Tour darauf geachtet werden, die Fans mitzunehmen.

ANAJO live in Berlin am 12.03.11 im Festsaal Kreuzberg

ANAJO
Drei
(Tapete Records)
VÖ: 11.02.2011

www.anajo.de

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