ANDREW COLLBERG – On The Wreath


Man In The Moose Suite.



Es gibt sie wie Sand am Meer: Singer-Songwriter, die ihre Anliegen, Träume, Ängste zu Papier bringen, sich ihr Gefühlsleben Gitarre zupfend von der Seele singen in der Hoffnung, auf Gehör zu stoßen. Es bedarf vor allen Dingen einer großen Portion Talent und Wiedererkennungswert, um aus dieser breiten Masse hervorzustechen. Zählt man zusätztlich noch klassische Singer-Songwriter Größen wie Bob Dylan, Neil Young oder Townes Van Zandt zu den Inspirationsquellen, ist das Ergebnis eigentlich prädestiniert zu gelingen; alles andere würde in Anbetracht dessen auch an Blasphemie grenzen.

ANDREW COLLBERG ist 22 Jahre alt und gilt als neuer Hoffnungsträger des Singer-/Songwriter-Milieus. Im schwedischen Lund geboren, scheint COLLBERG das musikalische Talent bereits in die Wiege gelegt: Durch seinen Vater, der die Leidenschaft für Musik teilt und selber Texte schreibt, kommt er schon früh mit der Musik in Kontakt und wächst mit den Klängen der Beatles, Kinks und Byrds auf. In jungem Alter siedelt die Familie ins ferne Neuseeland um, wo der Sprössling mit acht Jahren das Schlagzeugspielen für sich entdeckt, ehe sich die Familie in Tucson, Arizona niederlässt.

In der neuen Heimat widmet sich COLLBERG voll und ganz der Musik, spielt in diversen Bands und beginnt, ermutigt und inspiriert durch seinen Vater, eigene Lieder zu schreiben. Durch das familieneigene Home-Studio bietet sich ihm die Möglichkeit an, sein Material aufzunehmen, welches später die Grundlage für sein Debütalbum bilden soll, das er im Alter von 18 Jahren 2006 in den USA veröffentlicht.

Vier Jahre später, am 14. Mai 2010, bahnt sich das neue Werk des Singer-Songwriters seinen Weg auch jenseits des großen Teiches in die Plattenregale, zu finden in der Abteilung „Folkiger Gitarren-Indiepop“. Mit seinem internationalen Debüt On The Wreath scheint ANDREW COLLBERG ein Album aus dem Ärmel zu schütteln, das in seiner Gesamtheit zusammengefasst ein einziges, liebevoll durchdacht und ausgearbeitetes Arrangement ergibt. In sich stimmig reihen sich die Lieder aneinander, bilden eine harmonische Liederkette, die durchzogen wird von einem Faden frischer, unbekümmerter Melodien.

On The Wreath imponiert einerseits durch seine musikalische Bandbreite, in die sowohl COLLBERGs multikulturelle Wurzeln als auch 60er/70er-Jahre-Vorbilder sowie zeitgenössische Musiker à la Wilco, Håkan Hellström und Jens Lekman miteinfließen. Andererseits zeichnet sich die Platte durch seine warme, anteilnehmende Stimme aus, die stellenweise an John Lennon zu erinnern vermag. Stück für Stück lässt sich die Liebe zur Musik und zum Detail, mit der an dieses Album herangegangen wurde, heraushören. Auf seine ganz eigene Art und Weise versteht es so jeder einzelne Titel der Tracklist, die insgesamt elf Lieder umfasst, den Zuhörer durch seine verspielten Motive zu verzaubern.

Die Frage ist nur, ob die Veröffentlichung in den Tiefen der Liedermacherwelt untergehen wird, abgestempelt als „Musik, die künftig die Herzen aller 16-jährigen Mädchen ein, zwei Takte höher schlagen lässt“, oder ob das Album in seinem Rahmen wertgeschätzt wird. Denn mit On The Wreath hat ANDREW COLLBERG eine kleine, verträumte Musikperle an den unendlichen Strand der Singer-Songwriter gespült, die nur darauf wartet, in die richtigen Hände zu geraten.

ANDREW COLLBERG
On The Wreath
(Le Pop Musik / Groove Attack)
VÖ: 14.05.2010

www.myspace.com/andrewcollberg
www.andrewcollberg.com
www.lepop.de

Autor: [EMAIL=veronique.homann@popmonitor.de?Subject=Kontakt von der Website]Veronique Homann[/EMAIL]

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