Eine ANGELS & AIRWAVES-Veröffentlichung am 11.11.? Das muss ein Scherz sein. Doch spätestens seit dem Album I-Empire vor zwei Jahren sollten die alten BLINK-182-Fans einsehen, dass es TOM DELONGE mit seinem neuen Projekt ernst ist. Er zieht das durch, aber nicht jeder mit. Geblieben sind ihm DAVID KENNEDY (Gitarre) und MATTHEW WATCHER (Bass). Für die Drums ist ILAN RUBIN (LOST PROPHETS, NINE INCH NAILS) im Gespräch.
Promotechnisch wird aufgedreht: Einen ganzen, recht inhaltsarmen Konzeptfilm gab es zum ersten Teil des Albums Anfang vergangenen Jahres auf der Homepage und dann in ein paar ausgewählten US-Kinos zu sehen.
Der erste Teil ist auf jeden Fall der hörenswertere, so man sich auf Pop einstellt. „Young London“ klingt wieder sowas von nach „The Adventure“, weiß jedoch samt dazugehörigen Skater-Video zu begeistern. „The Shove“ klingt dagegen nach „Everything’s Magic“. Auch „Hallucinations“ funktioniert, weil Toms Gesang klappt. Seine aufgesetzte Emotionalität erinnert jedoch bisweilen an die neuen COLDPLAY, der Wannabe-Anspruch seiner Band an die neuen LINKIN PARK.
Sonst dominieren leider die trägen Elektroniken, die laschen Drums und die weichesten Gitarren. Ganze Songs wirken wie Intros oder zu schnell geschrieben, so dass sie nicht hängenbleiben, was besonders bei Love II der Fall ist. Wer soll das mögen? Teenies? Twents? Thirties? Dieser Artpop passt nirgends hin. Gleichwohl ist die Platte nicht schlecht, nur noch unnötiger als die Vorgänger.
ANGELS & AIRWAVES
Love. Parts One & Two
(Edel)
VÖ: 11.11.2011