AQUALUNG – Memory Man

Frontalangriff auf die Coldplay-Nische.



Ein bisschen Leid tun kann einem MATT HALES ja schon. Der melancholische Songwriter und Multiinstrumentalist mit den Gesichtszügen eines 15-Jährigen, besser bekannt als AQUALUNG, wurde zu Beginn des Jahrtausends quasi über Nacht berühmt durch die Vertonung eines VW-Werbespots („Strange And Beautiful“). Danach war er so etwas wie der geheime Nachwuchs-Thom Yorke und tourte so lange in unterschiedlichen Besetzungen, bis er nicht mehr wusste, welcher Sound denn nun eigentlich der beste für ihn ist.

Auf seinem nunmehr dritten Longplayer Memory Man scheint genau das auch zum Problemfall zu werden. Auf Teufel komm raus muss alles verschmolzen werden, was die Wundertüte namens Musik zu bieten haben könnte: Das reicht von zärtlichen Klangskizzen bis hin zu stadiontauglichen Hymnen, von Piano-Intimität bis zum Breitwand-Gitarrenriff. Ist das nun das unvermeidliche (und eigentlich gar nicht erhoffte) Ersatzobjekt in einem Coldplay-freien Jahr? Oder nur der nächste Support-Act für U2? Man wünscht es AQUALUNG nicht.

Immerhin beschreibt der Künstler selbst das Projekt Memory Man als „mit sehr viel Glück gesegnet“. Und man darf auch festhalten, dass das Songmaterial durchweg hohen Ansprüchen genügt. Sein offenbar vorzügliches Gespür für eingängigen Pop hat MATT HALES nähmlich keinesfalls eingebüßt.Trotz des oftmals etwas erdrückenden Pomps, den man auf Memory Man orten kann, wird die Platte daher zweifellos (und völlig zu Recht) viele Freunde finden.

AQUALUNG
Memory Man
(Red Ink/ Rough Trade)
VÖ: 20.07.2007

www.aqualung.net
www.aqualungmusic.de
www.myspace.com/aqualung
www.redinkmusic.de

Autor: [EMAIL=sebastian.frindte@bands-in-berlin.com?Subject=Kontakt von der Website]Sebastian Frindte [/EMAIL]

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