Der Ruf der Berge.
Deutschen Pop zu machen, trauen sich nur die Wenigsten. Und von denen schafft es gerade mal eine überschaubare Anzahl an Bands, diesen gelungen und anspruchsvoll auf die Reihe zu kriegen. Eine davon ist mit Sicherheit die Berliner Band BERGE, die sich jetzt mit ihrem Debütalbum Keine Spur der Öffentlichkeit stellt.
Darauf zeigt die Band überzeugend, dass Popmusik nicht eintönig und blutarm sein muss, sondern voller Einfallsreichtum und Dynamik stecken kann. Zwei Jahre werkelten BERGE an ihrem Debüt, und das hört man in jedem einzelnen der insgesamt 14 Songs, in denen augenscheinlich viel Arbeit und Detailverliebtheit stecken und die gerne mit Chören, Geigen, stampfenden Beats und sphärischen Gitarren aufwarten. Hier wurde viel ausprobiert und der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Ihre Vorliebe für Bands wie Dredg, die ebenfalls Verweigerer musikalischer Richtlinien sind, erkennt man besonders an den kleinen instrumental-akustischen Brücken, die sie zwischen den Songs schlagen.
Nur wer bei diesem Album Silbermond schreit, hat nicht aufgepasst. Denn außer einer Sängerin mit ausdrucksstarker Stimme und deutschem Gesang haben sie kaum etwas gemeinsam. Schon in den Songtexten offenbaren BERGE eine Poesie, an die sich Bands wie Silbermond nicht rantrauen würden, aus Angst, ihr VIVA Publikum zu überfordern. Philosophische, methaphorische Strophen, die nie überkandidelt wirken und Refrains, die gut ins Ohr gehen und dort bleiben.
Natürlich ist Keine Spur – ins Genre gepackt – Pop/Rock. Doch wenn man berge hoert, wird es mehr sein.
BERGE
Keine Spur
(Eigenvertrieb)
VÖ: Mai 2009
www.hoertberge.de
www.myspace.com/hoertberge
Autor: [EMAIL=eric.ahrens@popmonitor.de?Subject=Kontakt von der Website]Eric Ahrens[/EMAIL]