BERND BEGEMANN am 18.06.2005 in der Garage Pankow


Gewohnt großes Entertainment vom unnachahmlichen Hamburger Pop-Poeten.



Nach dem Auftritt mit seiner Band DIE BEFREIUNG im vergangenen sowie einigen Soloauftritten im BKA-Theater zu Beginn dieses Jahres stand nun also gleich zweimal die Garage Pankow für einen erneuten Soloauftritt in Berlin auf dem Tourkalender. Ungeachtet der infolge einer Fehlinformation auf der Location-Website überall verbreiteten Anfangszeit von 19 Uhr fanden sich zu Beginn des Gigs gegen 22 Uhr dann doch glücklicherweise zahlreiche BEGEMANN-Süchtige ein, die sich wie immer auf ein Set mit hohem Entertainment-Gehalt und vielen Songs zwischen gefühlvoll-melancholischem und schwungvollem Songwriterpop einstellen konnten.

Natürlich lebte auch dieser BEGEMANN-Auftritt neben dem ausgiebigen Streifzug durch das inzwischen ganz schön gewaltige Evergreen-Oeuvre des Hamburger Pop-Poeten wieder von den ständig eingestreuten, teilweise in die Songs integrierten ausschweifenden Monologe und die verbale Interaktion mit dem Publikum, wie immer äußerst schlagfertig, geistreich und ironisch.
Thematisch ging es dabei u.a. von der Abgeschiedenheit der Garage Pankow über das ihn wahnsinnig machende, nicht völlig einwandfreie Funktionieren seiner Beatbox bis zum großen persönlichen 10 Kilo-Abspeck-Erfolg, und natürlich wurde auch das ewig junge Jungs/Mädchen-Thema keineswegs ausgespart und in allen möglichen Varianten, gelegentlich mit Bezug zu den Songtexten mehr oder weniger ausführlich bearbeitet.
Der schon traditionelle, wiederholte Aufruf zu mehr Jubel und Enthusiasmus („Macht Lärm“) gehörte ebenso wie die zwischendurch betont übertriebene und ungelenke Selbstliebkosung zur natürlich scherzhaft zu verstehenden Selbstinszenierung des charmanten Songwriter-Unikums.

Im ersten, gut eineinhalbstündigen Part vor der obligatorischen Pause setzte BERND neben einem bunten Potpourri aus vorwiegend älteren Songs wie ‚Sie Werden Wahnsinnig In Ihren Häusern‘, ‚Zweimal 2. Wahl‘ oder ‚Wenn Wir Glück Haben‘ auch auf einige neue, zumindest aber (mir) unbekannte Songs, die – mal forsch schrammelig, mal mit virtuos-behendem Fingerpicking – teilweise direkt ineinander übergingen, bevor im von ihm selbst vor der 20-minütigen Pause – zu Recht – kokett angekündigten stärkeren zweiten Teil des Sets vemehrt Songs des aktuellen Albums (‚Ich Habe Nichts Erreicht Außer Dir‘, ‚Unsere Liebe Ist Ein Aufstand‘) zum Set gehörten, die Beatbox dann doch einige Male zum Einsatz kam und BERND auch auf Zuruf reagierte und einige vehement geforderte Songs zum Besten gab (‚Christiane‘, ‚Oh, St.Pauli‘, ‚Gut Im Bett‘).

Nach diesem wie gewohnt ungemein unterhaltsamen, gut dreistündigen Auftritt des nimmermüden Gitarrenpop-Entertainers darf man sich ruhig jetzt schon auf seinen Gig im September im Knaack freuen. Dann zur Abwechslung wieder mit Band.

www.bernd-begemann.de
www.ghvc.de
www.amadis.net

Autor: [EMAIL=thomas.stern@b-i-b.de?Subject=Kontakt von der Website]Thomas Stern[/EMAIL]

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