BIG SKIES live | Donnerstag 26.02.15 | Monarch


Das aus London stammende, seit längerem in Berlin ansässige und von Bands wie The Jesus And Mary Chain, The Cure oder The Stone Roses beeinflusste Quartett live im Monarch.

Donnerstag, 26.02.2015 // Monarch
(Berlin-Kreuzberg, Skalitzer Str. 134, U-Bhf. Kottbusser Tor)

Live:
BIG SKIES

Einlass 20:00 Uhr | Abendkasse 10 Euro

Tickets im Vorverkauf bei KOKA36 9,00 Euro inkl. Gebühren direkt im Shop in der Oranienstraße 29 in Kreuzberg oder online, TICKETHOTLINE: 030 61 10 13 13:
http://www.koka36.de/big+skies_veranstaltung_62950.html

BIG SKIES



Wenn es internationale Musiker nach Berlin verschlägt, dann entstehen oft große Dinge. Bei David Bowie und Iggy Pop war das so – und jetzt auch bei BIG SKIES. „Never Going Home“ heißt das Debütalbum des Quartetts, eine psychedelisch angehauchte Britpop-Platte, die vor großartigen Melodien nur so strotzt.

Doch der Reihe nach. Angefangen hat alles 2010. Gitarrist Jack Wharton, Bassist Adam Neal und Sänger Jim Cubitt hatten die Nase von ihrer alten Heimat London zu dem Zeitpunkt gestrichen voll. „Es kamen damals eine Menge Dinge zusammen“, sagt Wharton. „Die Verträge unserer Wohnungen liefen aus, wir wurden von unseren Freundinnen verlassen und wir brauchten einfach einen Neustart.“ Erst kurz zuvor waren Wharton und Neal – dank ihrer Band Eight Legs damals schon bekannte Gesichter im Musikbusiness – für ein DJ-Set in Berlin gewesen. Von dem Vibe der Stadt waren sie sowieso schon lange begeistert, hatten inzwischen sogar eine Menge Freunde dort. Und so beschlossen sie kurzerhand, dorthin zu ziehen.

„Zwischen der Entscheidung und dem Tag, an dem wir ins Flugzeug stiegen, lagen gerade mal drei Wochen“, so Wharton. Gemeinsam bezogen die drei eine Wohnung in Kreuzberg. Oder vielmehr: Ein Zimmer der Wohnung. Neal, der Glückspilz, bekam das Doppelbett, die anderen zwei mussten ins Hochbett. „Das war dieser richtig kalte Winter – kälter als alles, was wir je erlebt hatten“, erinnert sich Wharton. „Wir gingen kaum vor die Tür, also begannen wir irgendwann, Musik zu machen.“ Big Skies waren geboren. Mehr als einen Mac und ein paar Gitarren hatten die drei damals zwar nicht, doch damit experimentierten sie oft nächtelang und schufen so Sounds und Atmosphären, von denen sie nie geglaubt hätten, dass man sie mit solch limitiertem Equipment erzeugen kann. Dieser Lo-Fi-Ansatz ist übrigens noch heute präsent in ihrer Musik.

Komplettiert wurde das Line-Up der Band im Frühjahr 2012 schließlich von Schlagzeuger Alex Cumming, ebenfalls ein Expatriate, den es aus Kanada nach Berlin verschlagen hatte und der ganz old school über eine Annonce zur Band stieß. Gut ein Jahr später veröffentlichten Big Skies ihre erste, selbstbetitelte EP. Der Titelsong „Come Up And Feel It“ dürfte dem einen oder anderen auch aus dem Werbespot von Gameforge & Aion bekannt sein. Und mit „Never Going Home“ erscheint nun endlich das lang erwartete Debütalbum der Band. Produziert wurde es wie schon die EP von Ben Roulston (Florence + The Machine), gemixt von Schumann & Bach (Dear Reader, Max Herre). Für die Aufnahmen gingen Big Skies in das Tonstudio im Tempelhofer Flughafen. „Ein großartiger Ort, um ein Album aufzunehmen“, so Wharton. „Normalerweise befinden Studios sich meist in kleinen Räumen ohne Tageslicht, doch wir waren im Obergeschoss des Flughafens, mit großen Fenstern, die wir den ganzen Tag offen hatten. Die Atmosphäre war leicht und luftig, cool und frisch.“

Kein Wunder also, dass auch die Songs eine gewisse Leichtigkeit haben. Eingängige Gitarrenmelodien und Hooks treffen auf „Never Going Home“ auf klassischen Britpop. „Berlin hatte sicher einen Einfluss auf unser Album, aber diesen englischen Sound kriegt man einfach nicht aus uns raus“, so Wharton. „Wir werden immer wie eine englische Band klingen, denn jene Musik ist es, mit der wir aufgewachsen sind.“ Einflüsse wie The Jesus and Mary Chain, The Cure oder The Stone Roses sind nicht zu überhören, doch Big Skies vereinen sie mit psychedelischen Sounds sowie Shoegaze-Elementen und kreieren so ihren ganz eigenen Stil. „Psychedelic Britpop“ nennen sie den.

Doch nicht nur musikalisch, sondern auch textlich hat „Never Going Home“ eine Menge zu bieten. „Im Grunde handelt es sich um eine Sammlung an Geschichten und Anekdoten“, sagt Wharton. „Es geht um Dinge, die wir selbst erlebt oder beobachtet haben.“ „Friend Or Foe“ zum Beispiel ist der Versuch, nach dem Ende einer Beziehung herauszufinden, wie man zum ehemaligen Partner steht. Und „Lalongland“ entstand, nachdem Cubitt einen Freund in einer Psychiatrie besucht hatte und von einem schizophrenen Patienten erfuhr, der sich für den König eines Landes namens Lalongaland hielt. „In manchen Songs haben wir aber auch einfach Sätze und Phrasen aneinander gereiht, die gut klingen oder eine schöne Bedeutung haben“, so Wharton.

Das Album nun endlich ihren Fans zu präsentieren und live auf die Bühne zu bringen, können Big Skies übrigens kaum erwarten. „Never Going Home“ war nämlich gerade im Kasten, da erreichte sie eine Hiobsbotschaft, die kurzzeitig alles durcheinander wirbelte. „Wir hatten den ganzen März über richtig hart gearbeitet und waren echt stolz“, erinnert sich Wharton. „Doch am Tag, nachdem wir fertig waren, rief Alex an – er war in jener Nacht gestürzt und hatte mit der Hand eine Glasscheibe durchbrochen. Dabei verletzte er eine Sehne am Ellenbogen, die für die Bewegung im Daumen zuständig ist. Er musste operiert werden und danach für zwei Monate einen Gips tragen.“ Anfangs stand nicht mal fest, ob Cumming seinen Daumen überhaupt wieder bewegen könnte. Zum Glück ging alles gut aus, doch Big Skies konnten vier Monate nicht proben oder auftreten. „Dafür freuen wir uns jetzt umso mehr“, so Wharton. Und was ihre neue Heimat Berlin betrifft – in der fühlen Big Skies sich mittlerweile richtig zuhause. „Ich mag es, wie entspannt Berlin ist“, sagt Wharton. „ In London ist alles so teuer und hektisch. Berlin ist günstig und hat ein ganz anderes Tempo. Außerdem gefällt mir die Party-Kultur.“ Im White Trash veranstalten er, Neal und Cubitt sogar regelmäßig ihr „Rock’N’Roll-Bingo“. Es ist also davon auszugehen, dass Big Skies Berlin noch eine Weile erhalten bleiben – und folglich noch viel mehr große Dinge schaffen.

www.bigskiesofficial.com
www.facebook.com/bigskiesofficial
https://soundcloud.com/bigskiesofficial

www.kottimonarch.de
www.facebook.com/berlin.popmonitor

Fotos © Big Skies
Autor: [EMAIL=info@popmonitor.de?Subject=Kontakt von der Website]popmonitor.berlin[/EMAIL]

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