Noch während er für FUN unterwegs war, bereitete JACK ANTONOFF 2013 seine neue Band vor und brachte dann im Sommer 2014 das erste BLEACHERS-Album Strange Desire heraus. Das ist jetzt rund 10 Jahre her, die sechsköpfige Indieband ist groß geworden und das vierte selbstbenannte Album draußen.
„I Am Right On Time“ beginnt ruhig und doch treibend. Antonoff singt im Chor mit seiner Band, die ihn stützend in ihren Kreis nimmt. Er fühlt sich neu geboren, um alte Beziehungen wieder aufleben zu lassen: „Now I’m a child again. I’m a motherless wire.“
„Modern Girl“ ist dann ein richtiger 80s-Party-Song mit Saxophon und guter Laune. Während WEEZER dem Heavy Metal nachtrauerten, orientiert sich Antonoff eher am Boss BRUCE SPRINGSTEEN. Auch „Me Before You“ und „Tiny Moves“ beweisen, dass seine Band fähig ist, glaubwürdige 80s-artige Songs zu schreiben, woran so viele Bands wie etwa die NEW ARCADES scheitern. Es geht eben nicht um die Synthies sondern um die Gitarren.
„Jesus Is Dead“ kehrt zum üblichen Bleachers-Sound zurück und mischt etwas Poppunk hinein: „So let’s make it Bleachers, make it shore.“ Das klingt abgeklärt und selbstsicher. Für das nachdenkliche „Alma Mater“ hat sich relativ unauffällig LANA DEL REY eingeladen und für „Self Respect“ sogar FLORENCE WELSH. Den Status, den sich Antonoff mit seinem unaufgeregten Indiepop erspielt hat, kann ihm keiner mehr nehmen. Musiker wie AARON DESSNER von THE NATIONAL („Hey Joe“) begleiten ihn gern. „Call Me After Midnight“ gerät zu einem zeitgemäß funky Song, an dem sogar die Rapper KEVIN ABSTRACT und ROMIL HEMNANI von BROCKHAMPTON mitmachen.
Der tröstliche Akustikgitarrensong „We’re Gonna Know Each Other Forever“ ist emotional geworden und übertrieben ehrlich. Das Gegenteil ist das ironisch sinnlose „The Waiter“ mit Autotune. Bleachers haben ein tolles Album hingekriegt, das sie nicht mal selber ruinieren können.
Bleachers
Bleachers
(Dirty Hit)
VÖ: 08.03.2024
Live
30.08.24, Berlin, Columbiahalle
01.09.24, Köln, E-Werk
