BRITISH SEA POWER – Do You Like Rock Music?


Hymnische Indie-Opulenz at its best.



Die aus Brighton stammenden BRITISH SEA POWER um die Brüder SCOTT und NEIL HANDERSON legen mit Do You Like Rock Music? ihr inzwischen drittes Album vor. Anfang des Millenniums gegründet, wurde die Band im Zuge der Veröffentlichung ihres Debütalbums The Decline Of British Sea Power schnell zu einer der hoffnungsvollsten Indiebands im UK hochgeschrieben und beispielsweise zur besten neuen Band beim Reading-Festival 2002 gewählt.
Dieser mit dem Debütalbum so frenetisch losgetretene Hype versandete wie so oft bereits mit dem Nachfolger Open Season, auf dem der so hochgelobte, gerne mit Genre-Ikonen wie Echo & The Bunnymen oder Psychedelic Furs in Verbindung gebrachte Indiepop einer nunmehr zum Teil wesentlich opulenteren, jedoch melodievernachlässigenden Herangehensweise Platz machen musste und von einer etwas allzu bemühten Weiterentwicklung der Band künden wollte.

Von jeher mit einem nicht eben geringen Faible für plakative, auch schon mal übertriebene Symbolik in Inhalt und Form ausgestattet, knüpfen sie mit dem großspurigen, gleichsam wenig originellen Titel Do You Like Rock Music? sich einer aufmerksamkeitheischenden Hozhammermethode bedienend und leicht hanebüchenen Booklet-Abhandlungen darüber, was und wer sich als Rock bezeichnen darf und wer nicht (U2, Green Day und die Red Hot Chili Peppers beispielsweise nicht) sowie wieder einmal recht gescheiten Texten über ungewöhnliche (Rock-) Themen wie ökonomische Migration, den Fußballklub Slavia Prag oder die Nudistenikone Hedy Lamarr auch diesmal an diesen immer etwas artifiziell wirkenden intellektuellen Überbau an.

Musikalisch gesehen verschreiben sie sich dagegen mit Songs wie u.a. den fabelhaften ‚Lights Out For Darker Skies‘, ‚No Lucifer‘ oder ‚Open The Door‘ wieder verstärkt melodieverliebten, durchaus rockigen Indiehymnen mit beherzt flirrenden Wavegitarren, doch auch der Einfluss der Produzenten Graham Sutton (Pulp) und vor allem Efrim Menuck (Godspeed You! Black Emperor) ist im gesamtheitlichen, immer wieder mal süffisant aufgerauten Klangbild des Albums und insbesondere in orchestral aufgetürmten, sich durch dicke Gitarrenwände windenden Stücken wie ‚All In It‘, ‚Canvey Island‘ oder ‚The Great Skua‘ auszumachen, in denen sich schon mal eine überraschende Nähe zu Bands wie Mogwai oder eben GY!BE offenbart.
BRITISH SEA POWER kombinieren auf Do You Like Rock Music? melodiöse Indiepop-Leichtigkeit vortrefflich mit raumgreifender Opulenz und finden damit definitiv zurück zu alter Stärke.

BRITISH SEA POWER
Do You Like Rock Music?
(Rough Trade)
VÖ: 18.01.2008

BRITISH SEA POWER am 20.02.08 live in Berlin/ Lido

www.britishseapower.co.uk
www.myspace.com/britishseapower

Autor: [EMAIL=thomas.stern@bands-in-berlin.com?Subject=Kontakt von der Website]Thomas Stern[/EMAIL]

FacebooktwitterpinterestlinkedintumblrmailFacebooktwitterpinterestlinkedintumblrmail