Mit BUMA ROTTERDAM BEATS und BLOWN AWAY fanden am vergangenen Wochenende gleich zwei spannende Festivals in Rotterdam statt. Ein perfekter Anlass für einen POPTRAVEL-Abstecher…
POPTRAVEL. Unter diesem Namen berichten wir in unregelmäßigen Abständen von außerhalb Berlins, ja: außerhalb Deutschlands. Porträts, Interviews, Konzert- und Festivalberichte im berühmten Blick über den Tellerrand…
Ein (An)blick sagt mehr als tausend Worte. Wer mit der Bahn nach Rotterdam reist, der bekommt schon aus der Ferne eine Idee davon, wie sehr sich die zweitgrößte Stadt der Niederlande vom rund eine Zugstunde entfernten Amsterdam unterscheidet. Stählerne, verglaste Hochhäuser formen eine stolze Skyline, wie man sie sonst im Land nicht findet. Der Vergleich mit Manhattan, den man hier bisweilen bemüht, ist arg kühn, andererseits ist etwa der jüngste Neubau, ein dreitürmiges Monstrum von Star-Architekt Rem Koolhaas, fraglos ein Spektakel.
Doch innerhalb der Altstadt verdichtet sich die Atmosphäre schnell, schrumpfen die Entfernungen. Vom modern verhüllten Hauptbahnhof am Nordende zur gewaltigen Erasmus-Brücke im Süden braucht man zu Fuß weniger als eine halbe Stunde. Auf der angesagten Te De Withstraat drängen sich Cafés, Bars und Restaurants eng aneinander, parallel dazu prallen in den Einkaufsstraßen Glamour und Gebrauchswaren, Trash und Rock’n’Roll aufeinander: Emporio Armani und Birkenstockt trennt lediglich eine Kreuzung, aus einem Plattenladen ist „I Wanna Be Adored“ von den Stone Roses zu hören. Wenige Schritte weiter, neben zwei Fetisch-Shops, liegt das Rotown – eine von zahlreichen Locations, in denen an diesem Freitag das Urban Electonics-Festival BUMA ROTTERDAM BEATS (BRB) beginnt.
Bild: Friedrich Reip
Und doch keineswegs nur eine von vielen Bars. Die Spielstätte, in deren hinterem Bereich ein exzellentes Restaurant untergebracht ist, hat Geschichte: Seit bald 30 Jahren schlägt hier das Herz der Rotterdamer Konzertszene, Bands wie die KOOKS oder FRANZ FERDINAND traten hier auf, ehe ihnen der endgültige Durchbruch gelang. Und da Rotterdam eine mittelgroße Konzerthalle für 1.500 bis 2.000 Zuschauer fehlt, kann man im 300 Gäste fassenden Rotown auch ab und an größere Bands im intimen Rahmen erleben. Erst vergangene Woche etwa war www.buma-rotterdam-beats.nl
Unser Samstag gehörte dann ganz dem eintägigen Crossover-Festival BLOWN AWAY.