College-Rock revisited.
Hätte man sich denken können, dass keine kanadische Band auf die Idee kommt, sich CANADIANS zu nennen. Nein, dieses Quintett stammt aus der Romeo-und-Julia-Stadt Verona, aus Italien also. Und mit freakigem Italo-Pop sollte man auch besser nicht rechnen, denn was auf dem zweiten CANADIANS-Album The Fall Of 1960 geboten wird, ist klar an der amerikanischen College-Rock- und Indie-Schule orientiert, allerdings deutlich dem gutgelaunten Teil. Wer Namen wie Weezer in den Raum wirft, kann hier kaum falsch liegen.
Der Opener ‚A Great Day‘ und das nachfolgende ‚Leave No Trace‘ zum Beispiel fahren zwischen den gängigen Schrammelgitarren drollige Synthies auf, die man hierzulande zuletzt bei Liquido im Einsatz wähnte. Irgendwann probiert man sich aber auch mal an Glockenspiel, Banjo oder Mandoline, und es gibt nicht nur fröhliche Uptempo-Nummern, wie etwa die melodramatischen ‚Carved In The Bark‘ oder ‚Open Letter To An Alpine Marmot‘ zeigen. Dass es dennoch nur eine „ganz nette“ Platte und kein ganz großer Wurf geworden ist, hat zwei Gründe: Erstens findet sich auf The Fall Of 1960 nichts, was andere nicht schon mal genauso gut oder besser gemacht haben. Zweitens will mir auch nach dem zehnten Durchlauf noch keine Nummer hartnäckig im Ohr bleiben.
CANADIANS
The Fall Of 1960
(Ghost Records/ Alive)
VÖ: 13.08.2010
www.canadiansmusic.com
www.myspace.com/canadianstheband
www.ghostrecords.it
Autor: [EMAIL=sebastian.frindte@popmonitor.de?Subject=Kontakt von der Website]Sebastian Frindte[/EMAIL]