„Willkommen in der Tanzschule Boutari!“
CATHARINA BOUTARI wurde als Kind eines ägyptischen Vaters und einer deutschen Mutter in Österreich geboren und wuchs in Köln auf. Später landete sie in Hamburg, wo sie ihre Band UH BABY UH und das Girlpower-Netzwerk „Die Fiesen Diven“ (1998–2003) ins Leben rief. Zwei Alben nahm BOUTARI mit UH BABY UH auf, das zweite bereits auf dem eigenen Label Pussy Empire Recordings (The Big C From Venus Versus The Triple J From Mars, 2002). In der Hochphase des eher glatten, deutschsprachigen Elektropops der Marke 2Raumwohnung überzeugte die Hamburger Formation mit zugleich ungestümen und gefühlvollem Indierock von durchaus internationalem Format. Dennoch blieben UH BABY UH die verdienten Lorbeeren verwehrt. Immerhin wurden sie vom Kritiker-Poll des Hamburger Abendblatts zu einem der besten Liveacts der Stadt gekürt.
Seit 2004 ist die BOUTARI nun solo unterwegs und nach diversen Samplerbeiträgen, Ausflügen in die Theatermusik und Kindkriegen erschien jüngst ihr Debüt, das den Hörer mit dem Opener ‚Ich fordere Euch auf‘ und den Worten „Willkommen in der Tanzschule Boutari, ich bin euer Feldmarschall…“ nachhaltig und knallig begrüßt. Starker Song, der die Zeichen auf Sturm setzt. Was CATHARINA BOUTARI und ihre Band (Jan Rubach (bass), Tobias Noormann (drums), Angus Baigent (guit, keys)) auf (leider nur) reichlich 35 Minuten Albumlänge hier präsentieren, ist enorm kraft- und poesievoller deutschsprachiger Gitarren-Pop. Um falschen Assoziationen vorzubeugen: Wir reden hier nicht von jenen „Frau-vor-Typen-Combos“, die sich an generationsübergreifendem Poprock à la Juli oder (noch schlimmer) Silbermond versuchen. Tanzschule Boutari ist eher wie Wir sind Helden, die immer noch weit überdurchschnittlichen Pop made in Germany machen, mal ungestüm, mal still – und, das ist der große Unterschied zu den generalstabsmäßig geplanten Ausdünstungen der Majors – dabei aufrichtig sind und somit authentisch bleiben. Zur Holofernes kommt noch eine zünftige Prise Patti Smith hinzu, vor allem aber ist CATHARINA BOUTARI sie selbst: hellwach, poetisch, feinsinnig.
Über ihren eigenen Ehrgeiz sagte die BOUTARI einmal: „Mein Ziel ist es, den perfekten Popsong zu schreiben, ihn mit der Poesie der Worte zu verbinden und ihn mit der Radikalität des Rock’n’Roll vorzutragen.“ Mit ausnahmslos 12 exzellenten Songs (herausragend: ‚Und keine Zeit ist richtig‘, ‚Nimm mich nicht mit‘, ‚In einem Land, wo die Zitronen blühen‘, ‚Fahr mich‘) wird sie diesen hehren Ambitionen absolut gerecht. Und wie heißt es doch so schön im Helden-Song ‚Wenn es passiert‘: „Wenn Ihr das nicht liebt, was dann?“ Die Antwort darauf liefern CATHARINA BOUTARI und Band mit ihrem vorzüglichen Debütalbum.
CATHARINA BOUTARI live am 04.07.2008 beim 25. Rocktreff im Volkspark Berlin-Marienfelde (www.rocktreff.de).
CATHARINA BOUTARI
Tanzschule Boutari
(Pussy Empire Recordings/Tiefdruck Musik/Universal)
VÖ: 30.05.2008
www.catharinaboutari.de
www.myspace.com/catharinaboutari
Autor: [EMAIL=jana.schuricht@popmonitor.de?Subject=Kontakt von der Website]Jana Schuricht[/EMAIL]