Es ist doch auch mal schön, wenn zu einem Album gar nicht mehr so viel gesagt werden muss, weil der Künstler das schon selbst übernommen hat. So erzählt FARIS BADWAN, hauptberuflich Frontmann von THE HORRORS, zum neuen Album seines Nebenprojekts CAT’S EYES, das er seit 2010 mit der kanadischen Sopranistin RACHEL ZEFFIRA betreibt. The Duke Of Burgundy ist der Soundtrack zum neuen Film von PETER STRICKLAND (der auch beim Konzertfilm Björk: Biophilia Live Regie geführt hat).
So wie viele andere Musiker auch, haben Rachel und ich schon immer Lust darauf gehabt, an Soundtracks zu Filmen zu arbeiten. Entsprechend froh waren wir, als Peter uns die Aufgabe anvertraut hat, den Score für seinen großartigen Film zu schreiben. Wir kannten das Script und fingen schon früh an, Themes für die einzelnen Charaktere zu entwickeln. Als es dann mit dem Filmen losging, haben wir regelmäßig Sequenzen daraus geschickt bekommen. In einigen Szenen wurde bereits beispielhaft Musik eingefügt und der Regisseur bat uns, mit unseren Kompositionen eine ähnliche Atmosphäre zu erzeugen. In einer der Hauptszenen wurde das Requiem von Mozart verwendet und alle Beteiligten waren ziemlich angetan davon. So ziemlich gegen Ende der Dreharbeiten entschied Peter sich dafür, das Stück durch eigene Musik zu ersetzen, und so saß Rachel am Abend vor der Deadline da und hat ein komplettes Chorstück geschrieben. Alles in allem haben wir eher für den Regisseur und den Film geschrieben als für uns selbst, was auf eine bestimmte Weise auch eine befreiende Erfahrung war. Es gab Atmosphären und Timings, auf die wir achten mussten – ganz anders, als ein normales Album zu machen. Während der Arbeit am Film haben wir diesen wahrscheinlich hunderte Male gesehen – und wir mögen ihn immer noch. Wir hatten einfach das Glück, mit einem wirklich großartigen Skript und einigen außergewöhnlichen Leuten zusammenarbeiten zu können.
Herausgekommen ist ein entrückter, schwermütiger Score aus teils recht kurzen Kompositionen, für die Zeffiras ihre Stimme vor allem als lautmalendes Instrument einsetzt – songgleiche Stücke wie „Black Madonna“ oder das zauberhafte Main Theme bilden die Ausnahme. 20 Tracks in 35 Minuten, die an sonnigen wie verregneten Sonntagvormittagen gleichermaßen gut und stets auch ohne die Bilder des Filmes funktionieren.
CAT’S EYES
The Duke Of Burgundy
(RAF / Caroline)
VÖ: 13.02.2015