Offenbar sind MATTHEW POILE und ALEX MORRIS echte Horrorflick-Nerds, vor allem die Streifen von DARIO ARGENTO, so hört man, haben es den Kumpels aus Shoreditch angetan. Doch auch wenn „Scatter“, das Debüt von CRUSHED BEAKS (zu denen noch Bassist SCOTT BOWLEY gehört), im Studio von FABIO FRIZZI aufgenommen wurde, dem langjährigen Mitstreiter der italienischen Gore-Score-Legende LUCIO FULCI, sucht man in der Musik selbst vergeblich nach Anklängen an diese Subkultur.
Vielmehr erinnern die zehn Songs an die indiepunkige Schrammeligkeit, die in der Erinnerung an die geliebte C86-Ära zu Unrecht von verhuschter Nuscheligkeit überschattet wird, tief in Reverb getunkt und bestäubt mit dem in schillernden Harmonien flirrenden Feedback von MEDICINE. Das Songwriting ist brav, aber so schön auf Tempo gezogen, dass man in der guten halben Stunde von „Scatter“ kaum weiß, wo der eine Hit aufhört und der nächste anfängt (Highlights vielleicht trotzdem: die rastlos-euphorische Single „Rising Sign“ und die Indiedisco-Nummer „Memory Loss“). Tolle Platte!
CRUSHED BEAKS
Scatter
(Matilda / Rough Trade)
VÖ: 13.02.2015