Corpse d’Alsace – Ortenau Misanthropy/Deutscher Herbst

CORPSE D’ALSACE meldet sich zurück. Lotete der Neofolker in früheren EPs aus, was er klassisch an der Gitarre vermag, wurde der Weg auch frei zu Elektronik-Titeln. Erst im Dezember kombinierte JEAN CHRISTOPHE LON seine EPs The Graveyard Tapes und Rosa Armee Fraktion als :Death 23 Death:. Der ganz neue Output besteht aus acht spannenden Titeln.

Seine Rückkehr kündigt sich mit düsteren Synthies an („The Return“), die dann von härteren Beats unterstützt werden – als Berliner Elektro-DJ eine leichte Übung für ihn. Der englischen Dark-Disco wird mit „Dasenstein“ ein schlurfender Synth-Titel mit deutschen Gothic-Lyrics beigesellt.

Natürlich wird es wieder politisch: Mit „Deutscher Herbst“ wird der Irrsinn einer homosexuellen Chefin einer homophoben Partei zu Techno-Beats ausgemalt. Gleichzeitig wird ihren Anhängern der Kampf angesagt. Auch clever: Als epischer Ritual-Track „Mother Russia“ wird Putins Angriffskrieg angeklagt, dem bereits Hunderttausende Russen und Ukrainer zum Opfer fielen.

Wer auf klassischen Neofolk mit Akustikgitarre, Chor und Glöckchen wartet, wird mit „Ortenau Misanthropy“ belohnt. Klar, der rechte KIM LARSEN hätte mit SOLANACEAE nie eine schwule Liebesgeschichte erzählt. Corpse d’Alsace bleibt eben vorbildhaft beim Kampf der Signifikanten und Symbole im verminten Gebiet des Neofolk.


Corpse d’Alsace

Ortenau Misanthropy/Deutscher Herbst
(Selbstvertrieb)
VÖ: 12.04.2024

Corpse d’Alsace auf Bandcamp

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