CORRECTO – Correcto


Art punk brilliance?



„Art punk brilliance“ nannte die Sunday Times die stilistische Ausrichtung des aus Franz Ferdinand-Drummer Paul Thomson, Songschreiber und Sänger Danny Saunders, Patrick Doyle von The Royal We und dem Künstler Richard Wright bestehenden Quartetts aus Glasgow und liegt damit nur bedingt richtig, handelt es sich beim Sound dieser bereits als Indie-Supergroup titulierten Band doch eher um einen im 60er-Britrock und –pop verwurzelten Ansatz mit – zweifellos – Punk-Anleihen.
CORRECTO orientieren sich also zuvorderst unüberhörbar an 60er-Vorbildern wie The Who und The Kinks, lassen aber oft genug auch einer von Bands wie den Sex Pistols oder den Buzzcocks geprägten Punk-Konnotation freien Lauf und sind nur dann und wann, wie im fahrig-elektronischen ‚No One Under 30‘, in bester Wire-Manier auch ansatzweise arty und zitieren schon mal ungehemmt die Gitarrenschrammel-Meister von The Wedding Present (‚Even Though‘).

Gleich die ersten drei Songs des Albums zeugen von purer Energie, sind gleichermaßen subtil und kraftvoll und transportieren zudem einen entwaffnend spröden Charme, wir er derzeit ja ganz besonders auch von Babyshamble Pete Doherty verkörpert wird, an dessen Stimme im Übrigen auch die Danny Saunders’ ein ums amdere Mal erinnert (sieht man einmal von Ausflügen in höhere John-Lydon-Gefilde wie bspw. in ‚No One Under 30‘ oder ‚Here It Comes‘ ab), wodurch insbesondere wunderbar zurückgenommene Akustikstücke wie ‚Save Your Sorrow‘, ‚Walking To Town‘ oder ‚Something Or Nothing‘ gar noch ein wenig brüchiger, ja entrückter als ohnehin schon erscheinen.

Mit den das Album eröffnenden Songs stellen CORRECTO zunächst jedoch völlig ungezwungen und souverän kraftvolle 60er- und Punk-Zitate neben melodiösen Popappeal, um so wie im mitreißend hymnischen ‚Do It Better‘ sowie dem als erste Single ausgekoppelten, in den ersten Sekunden in vermutlich ironisch gefärbter Lesart noch explizit als The Who-Gedächtnis-Stomper durchgehende ‚Joni‘ letztlich als ganz großartige Stücke Indiepop bzw. Britrock zu beglücken.

Eine kleine große, so scheint’s völlig unangestrengt aus dem Ärmel geschüttelte Platte, auf der CORRECTO auf gerade einmal etwas über 30 Minuten pure Energie und introspektives Innehalten zu einem ganz besonderen Hochgenuss vermengen. Es muss ja schließlich auch nicht ständig so verkopft wie bei Franz Ferdinand, Bloc Party und Konsorten zugehen.

CORRECTO
Correcto
(Domino/Indigo)
VÖ: 22.02.2008

www.myspace.com/correcto
www.dominorecordco.com

Autor: [EMAIL=thomas.stern@popmonitor.de?Subject=Kontakt von der Website]Thomas Stern[/EMAIL]

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