Doldrums – The Air-Conditioned Nightmare

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Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs kehrt Henry Miller nach Amerika zurück. Seine Eindrücke vom Land hält der Autor in einer Essay-Sammlung namens The Air-Conditioned Nightmare fest. AIRICK WOODHEAD aka DOLDRUMS spinnt mit seinem neuem Album dessen Kulturkritik weiter. Sein gespenstisch klingendes Falsetto und düsterer Sound zwischen Electronica, Industrial und psychedelischen Vocals knüpfen dabei an das Debüt Lesser Evil von 2013 an, doch statt komplexer Strukturen und simpler Lyrics tendiert der Kanadier dieses Mal zum Gegenteiligen.

Geschickte Polyrhythmik tritt hier für Drum Machine-Beats und poppige Hooks in den Hintergrund. „We Awake“ klingt mit seinem glatten Synthie-Sound nach Eighties-Pop, während „My Friend Simjen“ auf Industrial-Anleihen zurückgreift. Mit „Funeral For Lightning“ ist eine höchst melodische Mid-Tempo-Nummer entstanden, gegen die Opener „HOTFOOT“ mit wummerndem Bass und aggressiver Elektronik geradezu brutal klingt. Es ist dieses Spiel mit den Wiedersprüchen, mit dem Woodhead die Paradoxität der Postmoderne unterstreicht. Sein Thema hat er damit getroffen, doch sein Gespür für feine musikalische Details hätte er dafür nicht beiseite legen müssen.

DOLDRUMS
The Air-Conditioned Nightmare
(Sub Pop / Cargo Records)
VÖ: 10.04.2015

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