DUFFY – Rockferry


Das nächste britische Soul-Mädchen-Märchen.



Nachdem in den zurückliegenden anderthalb Jahren eine gewisse Frau Winehouse (wenn auch mit Unterstützung zahlreicher Skandälchen) für eine Art Soul-Revival sorgte, kommt nun mit AIMEE ANNE DUFFY die nächste Dame, die mit vergleichbaren Mitteln im UK schon an die Chartspitze stürmte. Mit Drogengeschichten kann die 22-jährige Waliserin freilich (noch) nicht aufwarten. Dafür sorgte allein schon der Fakt für Aufmerksamkeit, dass Ex-Suede-Mann BERNARD BUTLER bei ihrem Debüt Rockferry als Produzent, Co-Songwriter und Instrumentalist die Finger im Spiel hatte.

Hier von einem typischen BUTLER-Sound zu sprechen, wäre wohl aber des Guten zuviel. Okay, er hatte schon immer ein gewisses Faible für Bombast (man höre nur die Streicher des abschließenden ‚Distant Dreamer‘). Insgesamt aber klingt Rockferry so anachronistisch nach 60er Jahre-Pop-Ikonen wie Dusty Springfield oder Burt Bacharach, dass es eine wahre Freude ist. Üppige Arrangements umgarnen DUFFYs leicht heiser wirkende und trotzdem noch leicht naiv-kindliche Stimme; insbesondere der Titeltrack, der im Übrigen ganz ohne Refrain auskommt, entwickelt sich nach zähem Beginn zu einem eleganten Soul-Monument. Daran können die darauffolgenden neun Songs leider nicht mehr ganz anschließen. Dennoch, man versteht, warum sich hier der nächste Hype anbahnt, denn DUFFY macht einfach nette Musik, die keinem wehtut und in allen Altersgruppen ihre Anhänger finden wird. Und niedlich ist sie ja auch.

DUFFY
Rockferry
(Polydor/ Universal)
VÖ: 28.03.2008

www.iamduffy.com
www.myspace.com/duffymyspace
www.universal-music.de

Autor: [EMAIL=sebastian.frindte@popmonitor.de?Subject=Kontakt von der Website]Sebastian Frindte[/EMAIL]

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