EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN live | 11.11.14 | Tempodrom


Die Berliner Klangkonstrukteure mit neuem Album „Lament“ (VÖ: 07.11.) live.



Als Inspiration für das neue, am 07.11.2014 erscheinende EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN-Album Lament (Mute Records) dienen laut Pressemitteilung die Beschäftigung mit der Entstehung und Geschichte des Ersten Weltkriegs sowie damit einhergehende Recherchen von Ton-Aufnahmen aus den Jahren 1914-1916 von Kriegsgefangenen aus aller Welt aus dem Lautarchiv der Humboldt-­Universität Berlin und dem Deutschen Rundfunkarchiv, die in Form von avantgardistischen Klageliedern mittels des bekannten, hierfür mit einem Streicher-Ensemble erweiterten Neubauten-Instrumentariums aus Stahl, Stimme, objets trouvés und innovativster Technik ihre Umsetzung finden.

Dennoch soll es sich beim Konzert im Tempodrom keineswegs um ein Konzert über den Ersten Weltkrieg, sondern um eine Komposition handeln, die sich aus dem Themenkomplex herausschält: „Erst muss man Platz schaffen, damit etwas Neues entstehen kann.“ (Blixa Bargeld)

So könnte also auch diesmal wieder das Motto „Weniger (Lärm) ist mehr“ greifen, lautet doch spätestens seit dem 96er Album Ende Neu und insbesondere dem darauf enthaltenen wundervollen romantischen Traum-Duett ‚Stella Maris‘ von Blixa Bargeld und Meret Becker genau so die Devise der dereinst so lustvoll lärmend operierenden, 1980 gegründeten Berliner Industrial-Pioniere. Doch ob nun laut oder leise, auch dieser sich eigentlich schon seit Ende der 80er abzeichnende, in einer schrittweisen Um- und Neuorientierung schließlich im fabelhaften 2008er Album Alles Wieder Offen vorläufig kulminierende Prozess wuchert trotz seiner teilweisen Reduziertheit nach wir vor ungemein unverdrossen und leidenschaftlich mit einer kraftvollen, jeden Ton und jede Akkordprogression adäquat inszenierenden Dynamik, von der viele jüngere (Rock-) Bands nach wie vor nur träumen können.

Mit dem Nebeneinander von der mehr und mehr gefühlvoll ausformulierten Lust zur klangästhetischen Defensive und den auch immer wieder mal von effizient eingeschobenen retardierenden Industrial-Brüchen geprägten schweren Rhythmusmonstern schloss Alles Wieder Offen nahtlos an das monolithische Meisterwerk Perpetuum Mobile von 2004 an (), im vorm endgültigen Abriss zwischenzeitlich kulturell genutzten Palast der Republik (festgehalten auf der DVD Palast Der Republik), 2008 in der Columbiahalle (www.koka36.de/EinstürzendeNeubauten

www.neubauten.org
www.loft.de

Autor: [EMAIL=thomas.stern@popmonitor.de?Subject=Kontakt von der Website]Thomas Stern[/EMAIL]

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