Als „Ersatzkopf“ bezeichnet der Historiker eine bestimmte Skulpturenform aus der antik-ägyptischen Kunst. Ob sich nach dieser die Punkband ERSATZKOPF aus Darmstadt benannt hat, ist nicht überliefert. Seit 2013 machen STULLE (Gitarre), ROLLI (Drums) und BOITEL (Bass) krachig-kaputte Schrammelmucke. Nach einem Demo und zwei Alben folgt jetzt eine weiteres Erzeugnis aus ihrem Geil-Zyklus, wenn man die Reihe so nennen will.
Neu sind die zugängigeren Melodien. Der Wechsel vom Hard Punk zum harten Poppunk gelingt ihnen geschmeidig. Der Indie-Popsong „Eiszeit“ spricht sich halb-ironisch gegen Gentrifizierung („Und diese Papierwaffel – aus der Scheiße leck ich nicht.“) und allgemeine Teuerung („Zwei Euro die Kugel – Ihr seid ja nicht normal!“) aus.
„Ausnahmen Bestätigen Den Pegel“ macht sich über inkonsequente Straigt-Edge-Leute lustig, nach dem Motto: „Ich ernähre mich gesund, aber Kentucky geht schon klar.“ Hier ist wieder der Hard Punk-Sound, der sich auch gegen Fascho-Mucke stellt: „Bleib mir weg mit der Nazi-Scheiße. Manche BURZUM-Sachen sind aber echt voll schön.“
Dass die Texte nun etwas behutsamer und langsamer vorgetragenen werden, macht es einfacher, sie zu verstehen und vor allem mitzugröhlen. Klasse, Jungs!
Ersatzkopf
Geil Geil Geil EP
(Selbstvertrieb)
VÖ: 03.10.2018