Farewell Dear Ghost – Skin EP

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Kürzlich erschien die Skin EP, der jüngste Release der österreichischen Indiepopper FAREWELL DEAR GHOST. Singer/Songwriter PHILIPP SZALAY hat exklusiv für Popmonitor die vier Songs kommentiert…

WE WERE WILD ONCE

Am Anfang stand diese Akkordfolge, mit der ich aber nicht vorwärts kam – ich fand keinen Chorus und auch keinen Schluss zum Song. Als ich diese kleine Songidee dann zum Rest der Band brachte gings auf einmal ganz schnell. Die Idee war diese Akkordfolge so lange wie möglich durchzuziehen und nur mit den Instrumenten die Dynamik zu machen um nach 2,5 Minuten damit zu brechen und triumphierend in die Zielgerade zu biegen. Der Text beschreibt die subtilen Gefühle und Gedanken einer Fernbeziehung, die zwischen dem Vermissen liegen – in etwa gleichzustellen mit dem Gefühlsmix sich am anderen Ende der Welt in einer völlig neuen Kultur wiederzufinden. Die Titelzeile des Songs ist aber weniger als Verlust gemeint, sondern eher als Metapher für ein sich Eingestehen, dass sich die Dinge geändert haben und daraus aber was Gutes entstehen kann.

ALL OF ME

Bisher ist das sicher der aggressivste Farewell Dear Ghost Song, obwohl er textlich ein großes und ehrliches Liebesgeständnis ist. Wie in allen Songs der EP spiegelt die Größe des Sounds definitiv die gewaltigen Ausmaße China’s wider, während der Text eine sehr intime Atmosphäre erzeugt. Der Synth pulsiert in bester Guetta-Manier und wird dann von einem harten Riff durchschnitten. Wir haben hier definitiv die meisten konträren musikalischen Einflüsse verarbeitet und unsere Dynamikrange ausgereizt. Uns ging es einfach darum ein Highlight nach dem anderen rauszuhauen, mit kleinen Verschnaufpausen, bevor es in den finalen euphorischen Endspurt geht. Dieser Song ist im Aufbau also im Grunde eine musikalische Zusammenfassung unserer Chinatour, jedoch ohne dem enormen Jetlag.

SKIN

Dieser Song hat definitiv die größte Verwandlung hinter sich. Das Demo dazu war ein Coldplayesquer Stadionpopsmasher, der aber nur als Demo funktioniert hat. Alle Versuche den auch als Band so hinzukriegen scheiterten an der fehlenden Tiefe des Songs. Die haben wir dann ziemlich radikal reingeschraubt indem wir ca. 60bpm an Tempo rausgenommen haben und den Synths das Feld überließen. Thematisch könnte man den Song als Demons III anführen, mit einer kleinen Prise mehr Hoffnung. Es geht um diese weirde Anziehungskraft der Dinge die wehtun, die einen am Ende aber immer ein bisschen lebendiger fühlen lassen.

VIOLET

Die flirrenden Synthakkorde zu Beginn des Songs spiegeln die flackernden Neonlichter Shanghai’s wider und der treibende Drumbeat den gehetzten Rhythmus der überfüllten Stadt. Auch wenn es dieser Song nicht vermuten lässt, haben wir als Band am meisten damit gekämpft. Wir wollten nämlich irgendwie nicht wahrhaben, dass wir so schnell fertig waren ihn musikalisch auszuformulieren. Einzig die Leadline der Gitarre für den Chorus brauchte lange um letztendlich eine Kombination aus zwei Lines zu werden. Der Text dreht sich um diese melancholische, aber hoffnungsvolle Figur ‚Violet‘, die in ihren Ängsten und Zweifeln zusammenfasst was mich das unfassbar gute The National Album „High Violet“ fühlen lässt.

FAREWELL DEAR GHOST
Skin EP
(Ink Music | digital only)
VÖ: 12.02.2016

www.farewelldearghost.com

Live

03.04.2016 Hamburg – Mojo Club
05.04.2016 Dortmund – FZW
06.04.2016 Brüssel – Orangerie
07.04.2016 Amsterdam – Melkweg Amsterdam
17.04.2016 Stuttgart – LKA-Stuttgart
18.04.2016 Berlin – Huxleys Neue Welt
19.04.2016 Nürnberg – Der Hirsch
20.04.2016 Wien – WUK
21.04.2016 München – Muffathalle
22.04.2016 Zürich – Dynamo
23.04.2016 Graz – Generalmusikdirektion

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