Frank (Heimkino-Start: 30.10.2015)

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Bizarr, doch unerwartet berührend und nah an der Realität führt uns LENNY ABRAHAMSONs Kino-Debüt Frank in die skurrile Welt des gleichnamigen Pappmaché-Kopfs (MICHAEL FASSBENDER) und seiner Avantgarde-Band um Wannabe-Star Jon (DOMHNALL GLEESON). Was zunächst wie eine Gruppe Exzentriker und Borderliner erscheint, offenbart sich bald als satirisches Spiegelbild der Musik-Industrie: Willst du Erfolg, dann sei mittelmäßig, aber hab einen entscheidenden Kunstgriff und ein spannendes psychiatrisches Problem!

Frank ist dabei alles andere als ein Biopic. Zwar diente JON RONSONs Zeitungsartikel über seine Zeit als Keyboarder in der OH BLIMEY BIG BAND, den er anno 2010 anlässlich des Todes von CHRIS SIVEY aka FRANK SIDEBOTTOM geschrieben hatte, als Sprungbrett zum Drehbuch, doch fügte PETER STRAUGHAN allerlei Fiktion hinzu, um letztlich die Komödie Frank zu schaffen.

Habe den ganzen Tag hart an meinen Songs gearbeitet. Jetzt erst mal Abendessen. #numnumnum twittert Jon auf der hoffnungslosen Suche nach Aufmerksamkeit und Kreativität an seine 14 Follower. Rein zufällig wird er kurz darauf Mitglied der unaussprechlichen Band Soronprfbs, als er am Strand den Fast-Selbstmord des Keyboarders beobachtet und für Album-Aufnahmen nach Irland mitgenommen wird. Sofort ist er hingerissen von Frank, der seinen Fake-Schädel 24/7 trägt und seine Songs irgendwo zwischen Genie und Wahnsinn schreibt.

In der verqueren Gruppendynamik beginnen die Mitglieder schnell, aufeinander loszugehen. Eines haben sie jedoch gemein: Jeder versucht, jemand anderes zu sein, und trägt seine ganz persönliche Maske. Vom ersten gemeinsamen Gig bis zu den Aufnahmen in Irland und dem Last-Minute-Auftritt auf dem SXSW wirken und klingen die Soronprfbs im Grunde wie eine echte Band im Kampf mit der Surrealität unserer Welt.

In seiner schwierigen Rolle schafft es Fassbender dabei, die Verletzlichkeit und Person unter der Maske nachfühlbar zu machen. Seine Manieren, Haltung und Stimme allein schaffen Tragik wie Komik. Abrahamson gelingt es gleichzeitig, die Geschichte nicht ins Haarsträubende abdriften zu lassen. Mit viel Satire zeigt er sich als scharfsinniger Beobachter moderner Erfolgsmechanismen und grenzwertigem menschlichen Verhalten und schafft so einen großartigen Pop-Film, der den Zuschauer halb amüsiert, halb ergriffen zurücklässt.

Nun ist Frank (Weltkino) auch fürs Homekino erhältlich. Wir verlosen drei Mützen von Titus in rot, schwarz und grau! Liket dafür unsere Facebook-Page und schickt uns dort eine Nachricht!

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