Fuvk – 2016-2023

Die Singer/Songwriterin FUVK aus Austin, Texas hat es weit gebracht. In den letzten sieben Jahren pflegte sie das, was sie Audio-Tagebuch nennt: Einen Strom aus feinen EPs auf dem Label Z Tapes, die süßen Schlafzimmer-Pop über ihr Leben transportierten. Jetzt ist Zeit, zurück zu blicken. 67 Tracks bilden rund zwei Stunden und lassen einen tiefen Blick in Alltag und Seele zu.

Will man in der Diskografie genau sein, überspringt Fuvk Current Biology und startet mit Something Deliberate (2016). Schon hier hatte die Sängerin ihre verträumte, liebe Stimme gefunden, die sie mit der Akustikgitarre begleitet. Man hört klassischen Singer/Songwriter („Anywhere“) und Indiepop („If I Stay“). Die kleinen Girl-Meets-Girl-Geschichten („Ordinary“) machen jenen Menschen Freude, die sich etwa in Mangas oder Webblogs ergehen. Danach ging es durchaus intim weiter („What Are You Afraid Of“ von Ghosted (2016)). Fragmented (2016) brachte auch leichte Elektronik in die Musik („Radjo“), Almost Tuesday (2017) das Piano („Echo“, „Ghost Sheets“).

Es folgte eine Art Triologie mit Golden Girl (2019), You Like Blue And I Like You (2019) und Imaginary Deadlines (2021). Sie sah auf eine Beziehung zurück und ließ die Hörer mit Voice Messages sogar direkt daran teilhaben. Sie probierte zum ersten Mal auch die Rock-Gitarre aus („Calm Down“). Das brachte konkreten Pop („Break“, „Subside“) hervor. Das Feature „Take Me Back“ mit TRUNG THIEN TRAN zeigte, dass sich diese Musik auch problemlos in den Emo-Rap einfügen lässt. Nun ist der Weg nicht weit zum Lofipop („Change“), der die Gitarre nicht mehr braucht. Gegen diese Innovationsvielfalt von Imaginary Deadlines mussten Twentytwenty (2021) und Goodnight, Moon (2022), die wieder voll auf Akustik setzten, wie ein Rückschritt wirken. Eine Art Kompromiss stellt das Split Death (2022) mit MOSTYN dar, das mit „Winter Storm“ einen kleinen Poprocker enthielt.

Der Songsammlung hat sie auch ein paar B-Seiten hinzugefügt. Darunter sind drei Alternate Versions, die den Originalen von „Fardels Bear“, „A Stream Of Conciousness“ und „Break“ leider sehr ähnlich sind und so Doppelungen produzieren. Auch die Cover von NOIZYBRAIN („Is There Anything You’d Rather Be Doing“), ALEX G („Skipper“) und KIERST („October“) ergeben nichts Substanzielles.

Die neuen eigenen Tracks sind typische Fuvk-Songs wie „September“ und Indiepop wie „Madeline“. Sie kommen freilich nicht an große Titel wie „Ghost Sheets“, „Pairs Of Two“ oder „Little Spoon, What Are You Drinking?“ heran. Mag man der Künstlerin vorwerfen, manchmal etwas zu verliebt in die eigenen Melodien zu sein, trifft sie seit Jahren einen Nerv.

 

Fuvk
2016-2023
(Start Track)
VÖ: 10.11.2023

Fuvk auf Soundcloud

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